Lieferdienste: Wettbewerbshüter aufgepasst!
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Ein Fahrer des Lieferdienstes Lieferando fährt mit dem Fahrrad durch die Innenstadt.
© Quelle: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Frankfurt am Main. Es gibt Wissenschaftler, die befassen sich mit dem Phänomen des Hyperkapitalismus. Also mit einer ultraschnellen Ökonomie und ihren Mechanismen. Für Studien bestens geeignet sind die Lebensmittel-Lieferdienste, die innerhalb von wenigen Minuten Bestelltes vorbeibringen.
Die Pandemie hat den Quick Commerce in atemberaubender Geschwindigkeit wachsen lassen. Hinzu kam, dass in den Jahren 2020 und 2021 unglaublich viel Geld von Anlegern unterwegs war, das angelegt werden wollte. Und weil es nur wenige Alternativen gab, wurden die Start-ups mit enorm viel Kapital aufgepumpt.
Jetzt, knapp zwei Jahre später, setzt bereits die Konsolidierung ein. Und ein Anbieter wie Cajoo wird schon nach 15 Monaten vom Rivalen Flink übernommen. Dagegen ist an sich auch nichts zu sagen. Nur zeigt sich nun, dass das Investorengeld nicht mehr so locker sitzt. Die ganze Techbranche ist in eine schwere Krise gerutscht. Die beschleunigt das Fressen und Gefressenwerden.
Das begünstigt die kapitalstarken Unternehmen. Mit Aktivitäten im Quick Commerce, der sich etablieren wird, können die Konzerne nicht nur in dieser neuen Spielart des Lebensmittelhandels ihre ohnehin schon starke Dominanz ausbauen. Das wird zwangsläufig auch Rückwirkungen auf die gesamte Branche mit ihren Tausenden Supermärkten haben.
Die Wettbewerbshüter müssen wachsam sein. Mit Amazon hat es ähnlich angefangen, die Kartellbehörden haben das Unternehmen seinerzeit viel zu lange unterschätzt. Inzwischen ist der Onlinegigant nicht mehr kontrollierbar. Im Hyperkapitalismus muss auch die Wettbewerbsaufsicht schneller werden.
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