„Wieviel ist davon wieder holbar?“

Ex-Wirecard-Chef Braun fordert Suche nach verschwundenen Milliarden

Der frühere Wirecard-Vorstandschef Markus Braun steht vor Beginn der Fortsetzung im Wirecard-Prozess auf seinem Platz im Gerichtssaal, rechts hinter ihm steht der Mitangeklagte Oliver Bellenhaus.

Der frühere Wirecard-Vorstandschef Markus Braun steht vor Beginn der Fortsetzung im Wirecard-Prozess auf seinem Platz im Gerichtssaal, rechts hinter ihm steht der Mitangeklagte Oliver Bellenhaus.

München. Der wegen mutmaßlichen Milliardenbetrugs angeklagte frühere Wirecard-Vorstandschef Markus Braun fordert von der Justiz die Suche nach seit 2020 vermissten gut zwei Milliarden Euro. „Man müsste einmal sauber ermitteln, wieviel ist davon wieder holbar“, verlangte Braun am Donnerstag vor dem Landgericht München I.

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dpatopbilder - 13.02.2023, Bayern, München: Der frühere Wirecard-Vorstandschef Markus Braun sitzt vor Beginn der Fortsetzung im Wirecard-Prozess auf seinem Platz im Gerichtssaal. Im größten Betrugsfall der deutschen Nachkriegsgeschichte sind Braun und zwei weitere frühere Wirecard-Manager wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs angeklagt. Laut Anklage sollen sie seit 2015 die Wirecard-Bilanzen gefälscht und kreditgebende Banken um 3,1 Milliarden Euro geschädigt haben. 100 Verhandlungstage sind bis ins Jahr 2024 hinein anberaumt. Foto: Angelika Warmuth/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Aussage von Ex-Wirecard-Chef Braun: kein Geld veruntreut und von nichts gewusst

Bei dem Geld handelt es sich um angeblich auf südostasiatischen Treuhandkonten verbuchte Erlöse, die bei der Bilanzprüfung im Jahr 2020 nicht auffindbar waren. Dies hatte dann zur Insolvenz des Dax-Konzerns geführt. „Ich bin der Überzeugung, dass das Geschäft existiert hat, aber in wesentlichen Teilen nicht auf das Treuhandkonto geflossen ist“, betonte Braun.

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Braun widersprach damit dem mitangeklagten Kronzeugen Oliver Bellenhaus, nach dessen Aussage diese Erlöse frei erfunden waren. Beide Manager sitzen seit über zweieinhalb Jahren in Untersuchungshaft und beschuldigen sich wechselseitig. Braun betonte, dass er Bellenhaus im Jahr 2020 kündigen und den seit 2020 untergetauchten Vertriebsvorstand Jan Marsalek entmachten wollte. Dazu war es nach der Insolvenz nicht mehr gekommen.

Der frühere Wirecard-Chef relativierte seine eigene Verantwortung für Bilanzskandal und Kollaps des Dax-Konzerns. Der Vorsitzende Richter Markus Födisch hielt Braun eine Aussage aus einer seiner Vernehmungen durch die Staatsanwaltschaft vor. Damals hatte Braun eingeräumt, versagt zu haben. Vor Gericht sagte Braun dazu: „Ich würde das heute nicht mehr so formulieren.“

RND/dpa

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