Milliardendeal: Alstom will Eisenbahngeschäft von Bombardier kaufen

Medienberichte und Marktspekulationen über einen angeblichen Verkauf des Eisenbahngeschäfts an den französischen Bahntechnikhersteller Alstom haben dem Bombardier-Konzern kräftig Auftrieb an der Börse gegeben.

Medienberichte und Marktspekulationen über einen angeblichen Verkauf des Eisenbahngeschäfts an den französischen Bahntechnikhersteller Alstom haben dem Bombardier-Konzern kräftig Auftrieb an der Börse gegeben.

Toronto. Der französische Bahntechnikhersteller Alstom will offenbar die gesamte Zugsparte von Bombardier kaufen. Das berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Informationen aus Industriekreisen. Demnach übernehme Alstom das gesamte Eisenbahngeschäft des kanadischen Herstellers für Bahntechnik und Flugzeuge für 7 Milliarden Euro.

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Aussicht auf Bahndeal beflügelt Bombardier-Aktie

Damit würde laut „Handelsblatt“ ein neuer Eisenbahntechnikkonzern mit etwa 15 Milliarden Euro entstehen. Noch vor einem Jahr scheiterte ein Zusammenschluss der Bahntechnik-Geschäftsbereiche von Siemens Mobility und Alstom an einem Veto der EU-Kommission. Bombardier hat im Zuge der Medienberichte kräftig Auftrieb an der Börse bekommen: Zeitweise legten die Aktien in Toronto um mehr als 8 Prozent zu.

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Bombardier und Alstom wollten sich nicht zur Übernahme äußern. Ein Bombardier-Sprecher sagte dem „Handelsblatt“ auf Anfrage, dass das Unternehmen keine Marktgerüchte kommentiere. Spekulationen zufolge hatte es 2017 schon Gespräche zwischen den Kanadiern und Siemens gegeben, jedoch habe Siemens schließlich abgewinkt.

Bombardier schockte mit Gewinnwarnung: Bahngeschäft läuft schlecht

Dem „Handelsblatt“ zufolge soll die Übernahme bereits am Donnerstagmorgen bekannt gegeben werden. Die Transaktion könnte allerdings auf Widerstand der Kartellbehörden stoßen. Alstom war erst vor einem Jahr an Bedenken der europäischen Wettbewerbskommission mit dem Versuch gescheitert, mit Siemens Mobility zu fusionieren. Die Aufseher stoppten den Zusammenschluss trotz Warnungen vor einer zunehmenden Bedrohung durch chinesische Konkurrenz. 2017 hatte es auch schon Spekulationen gegeben, dass Bombardier und Siemens ihre Zugsparten zusammenlegen könnten.

Bombardier in der Krise - Verhandlungen mit Alstom schon seit Wochen?

Bombardier tut sich schon länger schwer. Die Kanadier hatten im vorigen Monat den Kapitalmarkt mit einer Gewinnwarnung schockiert. Hintergrund für die um die Hälfte gestrichene Erwartung an die Gewinnentwicklung im abgelaufenen Jahr ist auch das schlecht laufende Eisenbahngeschäft. Dem französischen Finanzsender BFM zufolge verhandeln Alstom und Bombardier schon seit Wochen über einen Deal.

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Alstom hatte zuletzt Aufträge für 3,6 Milliarden Euro erhalten, darunter ein Großauftrag für das Schienennetz der australischen Metropole Perth, wie der Konzern Mitte Januar in Paris mitteilte. Damit verzeichnete das Unternehmen den höchsten Wert in einem Quartal im laufenden Geschäftsjahr. Alstom hat derzeit nach eigenen Angaben rund 36.300 Mitarbeiter in 60 Ländern.

RND/bk/dpa

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