Lufthansa, Tui und nun Uniper

„Too big to fail“: Wo der Staat in Unternehmen eingestiegen ist

Uniper spiele eine zentrale Rolle für die deutsche Energieversorgung und beliefere mehr als hundert Stadtwerke und Industriefirmen, erklärte am Freitag die Bundesregierung.

Uniper spiele eine zentrale Rolle für die deutsche Energieversorgung und beliefere mehr als hundert Stadtwerke und Industriefirmen, erklärte am Freitag die Bundesregierung.

Berlin. Schon vor dem milliardenschweren Rettungspaket für den angeschlagenen Energiekonzern Uniper ist der Bund Unternehmen finanziell zur Seite gesprungen. Welche Unternehmen galten in Deutschland als „too big to fail“ (dt. zu groß zum Scheitern)? Eine Auswahl:

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Im Mai/Juni 2020 schnürt die Bundesregierung wegen der Turbulenzen in der Corona-Krise ein Rettungspaket für das größte deutsche Luftfahrtunternehmen. Der Staat übernimmt mit dem neun Milliarden Euro schweren Hilfspaket eine 20-prozentige Kapitalbeteiligung. Zwar tilgt das Unternehmen 2021 die Staatshilfen, muss aber auch viele neue Mittel am Kapitalmarkt aufnehmen.

Der deutsche Staat beteiligt sich im Januar 2021 an dem schwer von der Corona-Krise getroffenen Touristikkonzern. Der Bund steigt mit insgesamt bis zu 25 Prozent plus einem Anteilsschein bei dem weltgrößten Reiseanbieter ein. 4,3 Milliarden Euro werden zur Stützung der Tui beigesteuert, davon 3 Milliarden an Darlehen. Im März 2022 gibt der Reisekonzern einen ersten Teil der Kreditlinien aus dem staatlichen Rettungspaket zurück.

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Im Juni 2020 verkündet die Bundesregierung ihre Beteiligung mit 300 Millionen Euro an der Tübinger Biotech-Firma. Das Unternehmen forschte seinerzeit an einem Impfstoff gegen das Coronavirus. Später gibt der Bund weitere 252 Millionen Euro. Einen ersten eigenen Impfstoffkandidaten zieht Curevac wegen vergleichsweise schwacher Wirksamkeit zurück, nun soll ein neuer entwickelt werden.

Über die Staatsbank KfW ist der Bund seit Sommer 2018 mit 20 Prozent an dem Übertragungsnetzbetreiber beteiligt. Damit wurde der Einstieg eines chinesischen Investors verhindert. Die übrigen 80 Prozent gehören dem belgischen Versorger Elia.

Unter dem Druck der Finanzkrise beteiligt sich der Staat Anfang 2009 erstmals direkt an einer großen Privatbank in Deutschland. Der Bankenfonds stellt dem zweitgrößten deutschen Geldinstitut eine weitere Kapitalspritze von zehn Milliarden Euro bereit. Im Gegenzug übernimmt der Bund 25 Prozent plus eine Aktie an der Commerzbank. Derzeit hat der deutsche Staat noch einen Anteil von gut 15 Prozent.

RND/dpa

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