Modehändler Peek & Cloppenburg: Noch wankt der Riese nur
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Der Modehändler Peek & Cloppenburg KG Düsseldorf (P&C) hat beim Amtsgericht Düsseldorf ein Schutzschirmverfahren beantragt.
© Quelle: Jens Kalaene/dpa
Frankfurt am Main. Ein Riese der deutschen Modebranche wankt. Die Düsseldorfer Kette Peek & Cloppenburg hat ein Schutzschirm-Insolvenzverfahren beantragt. P&C ist nicht das erste Unternehmen im Bekleidungssektor, dem das Geld ausgeht, und es wird nicht das letzte sein. Unter den Firmen, die mit dem Verkaufen von Shirts und Shorts ihr Geld machen, breitet sich eine Epidemie immer stärker aus: Man könnte das Auszehrung nennen. Dabei war gerade P&C jahrzehntelang ein Garant für stabile Geschäfte – die riesige Auswahl in den kaufhausartigen Läden war dafür ein wesentlicher Faktor.
Diese Zeiten sind lange vorbei. Heute brauchen immer weniger Kunden stationäre Geschäfte, die Polohemden in mehreren Dutzend Variationen offerieren – von preiswert bis Lacoste und darüber hinaus. Gesucht und gefunden wird heute im Internet. Viele Läden werden zu Abholstationen. Hinzu kommt, dass das mittlere Preissegment, in dem P&C stark war, zermalmt wird.
Peek & Cloppenburg und die Mode: Das mittlere Preissegment wird zermalmt
Die Kundschaft sucht das Extreme. Entweder total billig wie bei Primark, Zara oder H&M oder der pure Luxus von Gucci, Prada, Moncler und Co. Insbesondere die echten Fashion-Victims gehen in beiden Kategorien einkaufen. Weil die Mitte für Mittelmäßigkeit steht. Dieser Trend ist keineswegs neu, er hat sich aber in den vergangenen Jahren zunehmend verstärkt, und die Pandemie hat den Niedergang von P&C lediglich beschleunigt.
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Was wird jetzt aus den Klamottenkaufhäusern? Der Weg ist vorgezeichnet. Schließung von unrentablen Filialen, Verkleinerung der Sortimente, Streichung von Arbeitsplätzen. Klar ist auch: P&C ist zu klein und hat auch nicht das Know-how, um bei Fast Fashion mithalten zu können. Die Luxuswelt wird von international agierenden Konzernen (LVMH, Kering) beherrscht. Die P&C-Manager stehen vor der Aufgabe, aus dröger Mittelmäßigkeit wieder gesundes modisches Mittelmaß zu machen. Das wird extrem schwer. Und Immobilienexperten spielen wahrscheinlich schon Konzepte für die Umnutzung der Modekaufhäuser durch.