Schmuck- und Edelmetallbranche: Gold als Geldanlage bleibt beliebt

Wegen der Corona-Pandemie erwartet die Schmuck- und Edelmetallbranche in diesem Jahr keine guten Zeiten. Unter anderem gingen die Umsätze in der Schmuckindustrie wegen ausgefallener Hochzeiten zurück.

Wegen der Corona-Pandemie erwartet die Schmuck- und Edelmetallbranche in diesem Jahr keine guten Zeiten. Unter anderem gingen die Umsätze in der Schmuckindustrie wegen ausgefallener Hochzeiten zurück.

Pforzheim. Die Schmuck- und Edelmetallbranche erwartet nach Einbußen im vergangenen Jahr auch für 2021 keine glänzenden Zeiten. Lockdown und fehlende internationale Planbarkeit machen die Geschäfte aus Sicht der Fachvereinigung Edelmetalle schwer. Im hochwertigeren Bereich könnten Online-Handel und Angebote wie „click & collect“ Einbußen nicht ansatzweise kompensieren, heißt es beim Bundesverband Schmuck, Uhren, Silberwaren und verwandte Industrien.

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Zugleich ist durch die Corona-Pandemie aber die weltweite Nachfrage nach Gold als Investitionsmöglichkeit 2020 um 40 Prozent gestiegen, wie der Geschäftsführer der Fachvereinigung, York Tetzlaff sagte.

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Starker Rückgang im Schmuckbereich

Die Edelmetallbranche spricht von Licht und Schatten. Denn die globale Nachfrage im Schmuckbereich sei hingegen um 34 Prozent gesunken. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass aufgrund der Pandemie die Anlässe fehlen, zu denen kostbarer Schmuck gebraucht wird. Der Trauringbereich beispielsweise sei besonders in Deutschland ein wichtiges Standbein für die Schmuckindustrie. Hier seien die Verkaufsmengen 2020 auch infolge abgesagter Hochzeiten um mehr als 25 Prozent zurückgegangen.

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Anders als bei Verlobungsringen, bei denen häufig nur noch ein Stein ergänzt werde, würden Trauringe nicht auf Vorrat produziert, sagte Tetzlaff. „Gerade in Deutschland wird hier sehr viel Wert auf Individualität gelegt.“ Zudem gebe es keine großen Lagerbestände, weil sonst zu viel Kapital gebunden würde.

Jede fünfte Firma rechnet mit stabilem Umsatz

Besonders schwer hätten es im vergangenen Jahr Unternehmen gehabt, die sich spezialisiert hätten, sagte Tetzlaff. „Es sei denn, sie haben sich auf den Handel mit Investmentbarren und Münzen aus Gold und Silber spezialisiert.“ Breiter aufgestellte Firmen hätten Rückgänge im Schmuckbereich mitunter durch die starken Zuwächse im Investmentbereich ausgleichen können. Vor allem Lieferengpässe und Einbußen im wichtigen asiatischen Markt seien problematisch gewesen.

In der Schmuck- und Uhrenindustrie verzeichneten Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeitern im Schnitt Umsatzeinbußen im zweistelligen Bereich. Manche kleinere Unternehmen konnten aber auch Zuwächse verbuchen. Was die Umsatzerwartungen für das laufende Jahr angeht, so rechnet jede fünfte größere Firma nach Angaben des Verbandes mit einer günstigeren Entwicklung. Je 40 Prozent der Betriebe gingen von einer gleichbleibenden oder sinkenden Tendenz aus.

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Gold bleibt in der Krise gefragt

Nachdem der Goldpreis ein Hoch im Sommer 2020 von mehr als 1700 Euro je Feinunze (31,10 Gramm) erreichte, liegt der seit Wochen unter 1500 Euro. Dennoch gelte die alte Regel, dass Gold als Geldanlage in einer Krise gefragt sei, sagte Tetzlaff. Der Preis für Silber stieg laut der Fachvereinigung um rund 40 Prozent, was nicht zuletzt auf eine wachsende Nachfrage als Investition in Form von Münzen und Barren zurückzuführen sei. Noch eindrucksvoller sei die Entwicklung bei Rhodium, das in Autoabgaskatalysatoren verbaut ist. Hier sei der Preis im vergangenen Jahr um 300 Prozent gestiegen.

Alter Schmuck ist vom Tagespreis abhängig

Für Verbraucher hat das unterschiedliche Folgen: Weil Katalysatoren zu einem der wertvollsten Bauteile in Autos würden, nehme deren Diebstahl zu, sagte Tetzlaff. Wer hingegen alten Schmuck etwa aus Erbschaften zu Hause hat und den zu Geld machen will, ist vom jeweiligen Tagespreis für die Edelmetalle abhängig. „Altgoldankäufer und Scheideanstalten orientieren sich am Materialwert“, sagte Tetzlaff. In seltenen Fällen - besonders bei begehrten Luxusmarken - spiele auch der künstlerische Wert eine Rolle, so dass auch schon mal deutlich mehr als der tatsächliche Materialwert gezahlt würde.

RND/dpa

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