Scholz spricht von “Bazooka” – Dax gewinnt mehr als 7,7 Prozent
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Die Kurstafel an der Frankfurter Börse: Der Dax ist am Freitag mit leichten Erholungstendenzen gestartet.
© Quelle: Boris Roessler/dpa
Die Ankündigung umfangreicher Staatshilfen zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Coronaviruskrise hat die Erholung des deutschen Aktienmarkts am Freitagmittag angetrieben. Der Dax notierte zuletzt bei 9.868 Punkten und liegt damit mehr als 7,7 Prozent im Plus.
So will die Bundesregierung laut Finanzminister Olaf Scholz (SPD) Unternehmen in der aktuellen Krise mit unbegrenzten Kreditprogrammen helfen. Die Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen der Coronaviruspandemie hatten die globalen Aktienmärkte zuletzt schwer belastet.
Marktexperten bleiben trotz der aktuellen Erholungstendenz für den Dax skeptisch. “Die Hysterie und Panik bleibt weiter bestehen. Solange nicht die Barriere bei rund 9.800 Indexzählern überschritten wird, ist keinerlei technische Entspannung zu spüren”, so die Einschätzung von Martin Utschneider von Donner und Reuschel.
Am Donnerstag hatte der deutsche Leitindex, der schon zum Handelsstart um mehr als 500 Punkte auf unter 10.000 Punkte gesackt war, 12,24 Prozent tiefer bei 9161,13 Punkten geschlossen.
Es war auf Schlusskursbasis der zweitgrößte prozentuale Tagesverlust seiner mehr als 30 Jahre alten Geschichte. Lediglich Mitte Oktober 1989 hatte es ein noch höheres Minus gegeben, als der Dax nach dem “Schwarzen Freitag” an der Wall Street auf Talfahrt gegangen war.
Norwegens Zentralbank senkt Leitzins
Die norwegische Zentralbank senkte derweil als Reaktion auf die Coronaviruskrise ihren Leitzins um 0,5 Prozentpunkte auf 1,0 Prozent. Damit reagiere man auf die wirtschaftlichen Folgen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus, teilte die Bank am Freitag in Oslo mit. Sie rechne damit, dass die Aktivität in der norwegischen Wirtschaft in der nächsten Zeit deutlich abnehmen und die Arbeitslosenrate steigen werde. Es sei sehr unsicher, wie lange der Ausbruch andauern und wie groß seine Auswirkungen sein werden.
Die Wirtschaft der Ölnation Norwegen muss unter anderem mit dem drastischen Fall der Ölpreise fertig werden. Im Zuge der in der Coronakrise sinkenden Nachfrage nach Flügen hat auch die norwegische Airline Norwegian massive Probleme, sie kündigte deshalb die Streichung Tausender Flüge sowie vorübergehende Beurlaubungen der Hälfte ihres Personals an.
RND/dpa