Studie: Viele Reiche sind überzeugt, ihr Leben im Griff zu haben
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Die Superjacht eines russischen Milliardärs im Wert von 500 Millionen US-Dollar vor der Küste Korfus.
© Quelle: Imago
Mainz. Die Persönlichkeit von Millionären ist nahe an den Klischees über Reiche. Wie Psychologen der Universitäten Mainz und Münster mitteilten, sind Millionäre emotional stabiler und neigen häufiger zu Narzissmus als Durchschnittsbürger. Auch waren sie häufiger als die gewöhnliche Bevölkerung davon überzeugt, ihr Leben im Griff zu haben. Die Forscher fanden auch Hinweise darauf, dass für Millionäre in gewissem Maße sozial unverträgliches Auftreten charakteristisch ist. Allerdings würden die Unterschiede zur Durchschnittsbevölkerung stark überschätzt, hieß es.
130 Vermögende interviewt
„Über die Persönlichkeit von Millionären und anderen gut situierten Personen gibt es viele Meinungen“, begründete der Mainzer Juniorprofessor Marius Leckelt das Projekt. „Untersuchungen, die solche Persönlichkeitsunterschiede auf repräsentativer empirischer Basis und bei wirklichen Millionären erforschen, gab es aber bislang noch nicht.“ Für ihre Studie hatten die Hochschulwissenschaftler Daten einer Befragung von 130 vermögenden Deutschen ausgewertet, die vom Bundessozialministerium in Auftrag gegeben worden war. Interviewt wurden Menschen, die über mindestens eine Million Euro frei verfügen können.
Unterschiede im Selbstbild
Die Angaben wurden den Angaben zufolge mit einer Massenbefragung von 22.000 Deutschen verglichen. Für den Vergleich der Persönlichkeitsprofile von Normalbürgern und Millionären wurde der Einfluss von Alter, Geschlecht und Bildungsniveau aus den erhobenen Daten herausgerechnet. „Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass sich reiche Menschen nicht nur in ihrer finanziellen Ausstattung, sondern auch in ihrem Selbstbild von der Normalbevölkerung unterscheiden“, erklärte der Münsteraner Psychologie-Professor Mitja Back. In weiteren Studien wollen die Wissenschaftler klären, ob die Unterschiede in der Persönlichkeit zum Reichtum beitragen oder dessen Folge sind.
Von RND/epd