Von Rahmenhöhe bis Federgabel: Basiswissen für den E-Bike-Kauf
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Basiswissen hilft beim Finden des perfekten E-Bikes.
© Quelle: Andreas Arnold/dpa
Viel Auswahl und damit auch viele Möglichkeiten, eine falsche Kaufentscheidung zu treffen: Der Kauf eines E-Bikes will gut überlegt sein, zumal es in vielen Fällen auch um eine echte Investition geht. Und zur Wahrheit gehört auch, dass sich längst nicht jeder Verkäufer oder jede Verkäuferin im Fachhandel die Zeit nehmen kann, die nötig wäre, um einen Fahrradlaien so umfänglich auszufragen und zu beraten, dass am Ende automatisch der Kauf des perfekt ausgewählten E-Bikes steht. Kurzum: Wer eine doch erhebliche Summe in ein E-Bike investieren will, der sollte sich zumindest ein wenig vorbereiten. Basiswissen ist für das Beratungsgespräch enorm hilfreich. Die Kenntnis und Bedeutung folgender Begriffe erleichtert die Beratung und Auswahl erheblich und erhöht somit die Chance, dass auch wirklich das richtige Rad ausgesucht wird.
Rahmenhöhe
Sie definiert die Größe des E-Bikes. Die Länge des Rahmenrohres von der Mitte des Tretlagers bis zur Oberkante des Sitzrohres ist die Rahmenhöhe. Wer ein passendes Rad für sich sucht, der muss also vor allem wissen, welche Rahmenhöhe die richtige wäre. Sie orientiert sich an der Schrittlänge.
Schrittlänge
Ihre Schrittlänge muss auf die Rahmenhöhe abgestimmt sein und bemisst sich wie folgt: Gerade hinstellen, Füße und Schultern dabei in einer Linie. Der Rücken eines Buches schließt mit dem Schritt ab. Per Zollstock oder Maßband die Entfernung vom Boden bis zum Buchrücken abmessen. Das ist ihre Schrittlänge. Gute Fachhändlerinnen und Fachhändler fragen danach oder bieten sogar das Messen an. Natürlich kann die Sitzhöhe Ihres E-Bikes verändert werden. Aber das Abstimmen von Schrittlänge und Rahmenhöhe ist elementar für die Auswahl der richtigen Radgröße.
Stack-and-Reach
Klingt komplizierter als es ist. Rahmen- und Sitzhöhe alleine bestimmen noch nicht Ihre Haltung auf dem E-Bike. Sitzt man gestreckter oder eher aufrechter? Das entscheidet maßgeblich über Fahrstil, Fahrverhalten und tatsächlich auch das Maß von Komfort und/oder Anstrengung. Als Stack bezeichnet man den vertikalen Abstand der Mitte des Tretlagers bis zur horizontal verlängerten Oberkante des Steuerrohrs (das Rohr, an dem Lenker und Gabel montiert sind). Als Reach bezeichnet man den horizontalen Abstand der vertikal verlängerten Tretlagermitte bis zur Oberkante des Steuerrohrs. Den sogenannten Stack-to-Reach-Wert berechnet man wie folgt: Rahmenhöhe (Stack) in Millimeter durch die Länge (Reach) teilen. Ein Stack-to-Reach-Wert von 1,55 oder höher zeigt eine sehr aufrechte Sitzposition an. Quotienten von 1,45 bis 1,55 dokumentieren eine leicht gestreckte, mithin sportlichere Sitzposition. Unter 1,45 wird es sehr gestreckt, sehr sportlich. Das mag gut für Rennradprofis sein, für E-Bikerinnen und E-Biker ist das die falsche Sitzposition.
Federgabel
Radpuristen lehnen sie ab, auf dem E-Bike kann sie Sinn machen. Eine Federgabel vorne dämpft Stöße und macht das Fahren etwas komfortabler. Optisch ist sie umstritten. Energie schluckt sie auch. Aber sie erhöht den Komfort. Bei E-Mountainbikes ist sie natürlich ideal.
Unplattbar
Reifenanbieter wie Schwalbe oder Continental bieten spezielle E-Bike-Reifen an. Besonders zu empfehlen sind sogenannte unplattbare Reifenmäntel. Die sind im Inneren so verstärkt, dass Durchstiche oder Löcher durch Scherben praktisch nicht möglich sind. Diese so robust konstruierten Mäntel bieten zwar einen höheren Rollwiderstand, das ist aber am E-Bike zu vernachlässigen.