Bier-Monitor 2020: Dieses Bier trinken die Deutschen am liebsten
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Fakt: Die Deutschen trinken gern Bier. Doch welche Marke ist die beliebteste?
© Quelle: Mabel Amber/Pixabay
Hannover/Hamburg. Am 23. April 1516 wurde das deutsche Reinheitsgebot proklamiert – es gilt als das älteste Lebensmittelgesetz der Welt. In deutsches Bier gehört nur Wasser, Hopfen, Gerste und Hefe. Aber auch wenn man es vielleicht denken könnte: Deutschland braut im weltweiten Vergleich nicht das meiste Bier. Laut „Beerwulf“ braut Spitzenreiter China in einem Jahr so viel Gerstensaft wie Deutschland in fünf. Dennoch bleibt Deutschland das Land der Hopfenfans: Über 70 Prozent der Deutschen trinken Bier.
Grund genug, einmal zu untersuchen, auf welche Sorten die Deutschen am liebsten zurückgreifen und ob Brauereien noch Nachholbedarf bei der Markenbildung haben. Das Marktforschungsinstitut Splendid Research hat im Oktober 2019 über 1200 in Deutschland lebende Biertrinker zwischen 16 und 69 Jahren zum Thema befragt. Laut der Studie kaufen die meisten Deutschen vor allem herkömmliche Biersorten.
Beliebteste Biersorte: Pils
Deutschlands Biertrinker mögen es traditionell – Kreativität, Exklusivität oder exotische Geschmacksnoten sind den meisten weniger wichtig. Für über drei Viertel der Biertrinker sind Geschmack, Aroma und Natürlichkeit die entscheidenden Merkmale. Und wie oft genießen die Deutschen ihr Bier? An mindestens zwei Tagen in der Woche, sagen 63 Prozent.
Dabei wird am häufigsten zum klassischen Pils gegriffen; 85 Prozent trinken die untergärige Brauart zumindest gelegentlich. Mit etwas Abstand folgen Biermischgetränke (73 Prozent) und Helles (70 Prozent), welches auch außerhalb von Münchens Biergärten immer beliebter wird.
Besonders auffällig: Frauen schmeckt Helles (46 Prozent) besser als Pils oder Export – aber nicht ganz so gut wie Biermischgetränke. 53 Prozent der weiblichen Konsumenten bevorzugen leichte, oft fruchtige Varianten (Männer: 47 Prozent).
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Am häufigsten greifen die Deutschen zum klassischen Pils.
© Quelle: Splendid Research GmbH
Beliebte Marke: Krombacher ist Spitzenreiter
Wenn es um Brauereien klassischer Biersorten geht, sind keine eindeutigen Präferenzen festzustellen. Es gilt: Die bekanntesten Marken sind gleichzeitig auch am beliebtesten. Krombacher ist für 9 Prozent der Favorit, 8 Prozent wählen lieber Beck’s und 6 Prozent greifen zu Bitburger.
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Die Marke der Wahl: Krombacher liegt bei den meisten Bierliebhabern vorn.
© Quelle: Krombacher Brauerei GmbH & Co./o
Mit 15 Prozent ist Schöfferhofer Grapefruit das mit Abstand beliebteste Mischgetränk. Auch bei den alkoholfreien Bieren sind namhafte Vertreter ganz vorn: Krombacher 0,0% (13 Prozent) und Erdinger alkoholfrei (12 Prozent).
Craftbeer bleibt in der Nische
Immer beliebter wird das zumeist handwerklich hergestellte Craftbeer. Diese Sorten werden hauptsächlich von Männern zwischen 20 und 40 Jahren getrunken. Die Mehrheit greift jedoch nur wenige Male im Jahr oder sogar noch seltener zu Craftbeer – auch wenn 43 Prozent aller Biertrinker schon einmal Craftbeer probiert haben.
„Damit liegt Craftbeer zwar weiter im Trend, es bleibt jedoch eine Nische. Zudem wird sich die Marktlage demnächst zuspitzen, da große Brauereien zunehmend ähnlich anmutende Bierprodukte am Markt positionieren werden“, prognostiziert Alexander Claßen, Studienleiter bei Splendid Research.
Bekannten Brauereien fehlt Alleinstellungsmerkmal
Eine Imageanalyse offenbart, dass die deutschen Verbraucher keine großen Unterschiede zwischen den etablierten Brauereien ausmachen. Lediglich speziellere Marken wie Guinness oder Andechser können in den Kategorien Einzigartigkeit oder Authentizität überzeugen. Einzig Oettinger sticht durch ein positiv empfundenes Preis-Leistungs-Verhältnis heraus.
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Das irische Guinness kann in der Kategorie Einzigartigkeit überzeugen.
© Quelle: jacqueline macou/Pixabay
„Die etablierten Brauereien sollten gezieltere Maßnahmen zur Markendifferenzierung ergreifen und ihre Alleinstellungsmerkmale stärker betonen. Auf diese Weise können sie ihre Position in einem von Markenvielfalt geprägten Umfeld nachhaltig stärken“, empfiehlt Claßen.