Die Tierart, die es nicht gibt: Was ist eigentlich ein Panther?
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Wer genau hinschaut, kann die Flecken noch durch das schwarze Fell des Panthers erkennen.
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Im Finale der „3-Millionen-Euro-Woche“ von „Wer wird Millionär?“ war sich eine Kandidatin bei einer Frage nicht sicher – und würfelte um die richtige Antwort. Die Würfel waren gefallen – die Antwort falsch. Der Gewinn der Frau schmolz von 57.000 Euro auf 8000 Euro.
Die Frage hatte es aber auch in sich. „Die schwarzfelligen Vertreter welcher Tiere werden umgangssprachlich gleichermaßen als schwarze Panther bezeichnet?“, wollte der Moderator Günther Jauch von der Kandidatin wissen. Als Antwortmöglichkeiten waren vorgegeben: A) Gepard & Puma B) Puma & Leopard C) Leopard & Jaguar oder D) Jaguar & Gepard. Hätten Sie es gewusst?
Schwarze Panther weisen Melanismus auf
Panther sind schwarz – das dürften die meisten wissen. Viele kennen das Tier aus dem Dschungelbuch – andere aus dem Zoo. Aber jetzt behauptet Günther Jauch in seiner Sendung, dass gleich zwei Tiere als schwarzer Panther bezeichnet werden. Und das stimmt – aber der Grund dafür ist gar nicht leicht erklärt. Denn Fakt ist: Beim Panther handelt es sich eigentlich gar nicht um eine eigene Tierart.
Die Natur- und Umweltschutzorganisation WWF erklärt: Bei einem Panther handelt es sich entweder um einen schwarzen Leopard (Panthera pardus) oder einen schwarzen Jaguar (Panthera onca). Die Tiere, die als Panther bezeichnet werden, haben diesen Namen nur, weil sie Melanismus aufweisen. Dabei handelt es sich um eine „schwarze Pigmentierung des Fells durch eine Überproduktion des Pigments Eumelanin“, heißt es beim WWF. Kurz gesagt: Das Fell ist wegen einer Genmutation schwarz.
Jaguare sind deutlich größer als Leoparden
Die Tiere gehören also weiterhin ihrer Art an – Leopard oder Jaguar –, fallen aber eben nicht durch die typischen Punkte auf dem Fell auf. Umgangssprachlich ist man irgendwann einfach dazu übergegangen, die Tiere mit dem schwarzen Fell Panther zu nennen. Über ihre Art sagt das aber nichts aus. Wer einmal ganz genau hinschaut – und wenn vor allem das Licht gut fällt –, kann die Punkte übrigens durchaus noch durch das schwarze Fell erkennen.
Wer sich jetzt sorgt, in der freien Wildbahn einen Panther zu treffen und nicht zu wissen, ob es sich dabei um einen Leoparden oder einen Jaguar handelt, den können wir beruhigen. Erstens dürfte die Beantwortung dieser Frage nicht das größte Problem des Sichtenden sein. Und zweitens leben Leoparden laut WWF in Asien und Afrika – und Jaguare in Zentral- und Südamerika. Jaguare sind außerdem deutlich größer und massiger als Leoparden und wiegen bis zu 120 Kilogramm. Leoparden bringen maximal 70 Kilogramm auf die Waage. Welche Großkatze einem gegenübersteht, dürfte sich also leicht erkennen lassen. Wer mag, spricht diese mit seinem echten Namen an: Panthera pardus (Leopard) oder Panthera onca (Jaguar).