Der Nase trauen: Was Eltern beim Spielzeugkauf beachten sollten

Die Stiftung Warentest hat 23 Akustikspielzeuge untersucht: 7 von ihnen schneiden schlecht ab, also fast jedes dritte.

Die Stiftung Warentest hat 23 Akustikspielzeuge untersucht: 7 von ihnen schneiden schlecht ab, also fast jedes dritte.

Berlin. Ein geliebtes Spielzeug muss viel aushalten: Es wird geknuddelt, in den Mund gesteckt und herumgeschmissen. Eltern sollten daher sichergehen, dass die Puppe oder das Plüschtier wirklich unbedenklich sind.

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Gerade sprechende Puppen und bimmelnde Figuren stehen bei Kindern hoch im Kurs - im Test fällt solches Spielzeug aber oft durch. Die Stiftung Warentest hat 23 Akustikspielzeuge untersucht: 7 von ihnen schneiden schlecht ab, also fast jedes dritte. Allerdings nicht wegen technischer Mängel, sondern wegen bedenklicher Chemikalien im Plastik und Gummi.

Nur einmal die Note "sehr gut"

Von den 240 getesteten Substanzen wurde am häufigsten Naphthalin nachgewiesen. Dieser Stoff steht im Verdacht, Krebs zu erzeugen. Materialproben von vier Spielzeugen enthielten sogar kritische Mengen und wurden mit "mangelhaft" bewertet. Drei weitere belastete Produkte bekamen die Note "ausreichend".

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Alleinige Testsiegerin mit der Note "sehr gut" ist die Dreamtopia-Barbie "Magische Haarspiel-Prinzessin" aus dem Regenbogen-Königreich. Wenn man ihr Haar bürstet oder auf einen Knopf drückt, spielt sie ein kurzes Lied mit Lichtspiel. Sie erhielt in allen Kategorien Bestnoten. Fünf weitere Spielzeuge schnitten mit "gut" ab.

Was beim Kauf von Spielzeug zu beachten ist, erklärt Ralf Diekmann vom Tüv Rheinland:

Vertrauenswürdige Händler

Diekmann empfiehlt, nur bei Händlern zu kaufen, die man kennt oder die als sicher gelten. Auf einem Wochenmarkt oder im Internet bei unbekannten Händlern könne man kaum nachvollziehen, unter welchen Bedingungen das Produkt hergestellt wurde. Seriöse Quellen informieren darüber auf der Verpackung oder auf der Website.

Dazu zählt auch der Datenschutz. Damit der smarte Teddy im Kinderzimmer nicht zum Spion wird, rät Diekmann auch hier, nur von seriösen Quellen zu kaufen. Eltern sollten sich im Klaren sein, dass Hersteller oft Nutzungsdaten speichern, um ihr Produkt weiterzuentwickeln.

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Pflichtangaben, wie CE-Kennzeichen beachten

Zu den Standardangaben auf der Verpackung gehört das CE-Kennzeichen, der Name des Herstellers oder Importeurs sowie Bedien- und Pflegehinweise - und alles in deutscher Sprache. Das CE-Kennzeichen gibt an, dass das Produkt EU-Richtlinien erfüllt. Das sei aber eine reine Selbstauskunft, so Diekmann, gefährliche Chemikalien könnten trotzdem noch vorhanden sein.

Tüv Rheinland und Co. Prüfsiegel beachten

Diekmann empfiehlt, auf Prüfzeichen wie das GS-Zeichen oder ToxProof-Siegel vom Tüv Rheinland zu achten. Sie dürfen nur von unabhängigen Prüfhäusern nach erfolgreichen Tests vergeben werden. Für elektronische Spielzeuge gibt es das VDE-Kennzeichen, das etwa bei ferngesteuerten Autos wichtig ist.

Datenschutz: Damit der smarte Teddy im Kinderzimmer nicht zum Spion wird, rät Diekmann auch hier, nur von seriösen Quellen zu kaufen. Eltern sollten sich im Klaren sein, dass Hersteller oft Nutzungsdaten speichern, um ihr Produkt weiterzuentwickeln.

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Immer der Nase nach

Eltern sollten prüfen, ob das Plastik unangenehm riecht. Ist die Spieluhr zu laut? Blinkt das Spielzeug zu grell? Mütter und Väter sollen ruhig auf ihre Sinne vertrauen. "Geht mit Ruhe und kauft mit allen Sinnen ein", rät Diekmann Eltern. Stoffe wie Blei, Arsen, Quecksilber und Cadmium, die beispielsweise in Lacken und Polyester stecken, könne man nicht direkt riechen. Aber wenn etwas untypisch für das jeweilige Material riecht, sei das ein Hinweis auf schädliche Stoffe.

Weitere Information sind im Netz erhältlich. Die App Scan4Chem vom Umweltbundesamt sammelt Antworten von Herstellern, die bereits auf Anfragen nach "besonders besorgniserregenden Stoffen" Auskunft gegeben haben. Dafür muss man nur den Barcode des Spielzeugs scannen.

RND/dpa

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