Pflanzenschädlinge im Garten

Engerlinge: Sind die dicken weißen Larven im Beet schädlich?

Engerlinge sind die Larven verschiedener Käferarten. Aus ihnen werden beispielsweise Maikäfer, Junikäfer oder Rosenkäfer.

Engerlinge sind die Larven verschiedener Käferarten. Aus ihnen werden beispielsweise Maikäfer, Junikäfer oder Rosenkäfer.

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Als Engerlinge werden die Larven zahlreicher Käferarten bezeichnet. Sie leben im Boden und ernähren sich hauptsächlich von Pflanzenwurzeln. Engerlinge haben eine wurmartige Form und sind meistens cremeweiß bis bräunlich gefärbt. Einige von ihnen gelten als Schädlinge im Garten oder Beet und können großen Schaden anrichten, andere sind absolute Nützlinge. Nach ihrem Larvenstadium werden sie zu imposanten Käfern, etwa Maikäfern, Hirschkäfern oder Nashornkäfern.

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Viele Engerling-Arten fressen die Wurzeln von Pflanzen so stark an, dass diese absterben.

Viele Engerlingarten fressen die Wurzeln von Pflanzen so stark an, dass diese absterben. Insbesondere Mai-, Juni- und Gartenlaubkäfer-Engerling gelten als Schädlinge.

Schädling oder Nützling? Nicht jeder Engerling richtet Schaden an

Wer Engerlinge im Garten entdeckt, ist in der Regel erst einmal alarmiert: Denn wo eine Larve ist, sind meistens auch noch mehr. Vor dem Entfernen der Tiere lohnt sich aber ein genauer Blick, denn nicht jeder Engerling schadet dem Beet oder Rasen. Im Gegenteil, einige Arten können von großem Nutzen sein. Vor allem Nashornkäfer und Rosenkäfer sind ein wertvller Gewinn im Garten. Schädlinge und Nützlinge im Überblick:

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Diese Engerlinge sind Schädlinge

  • Maikäfer-Engerlinge: Die Engerlinge des Maikäfers können in großen Mengen auftreten und sich von den Wurzeln verschiedener Pflanzen, einschließlich landwirtschaftlicher Kulturen, ernähren. Sie können erheblichen wirtschaftlichen Schaden verursachen, indem sie die Wurzeln schwächen oder komplett zerstören, was zu Pflanzenkrankheiten, Welke oder sogar zum Absterben der Pflanzen führen kann.
  • Junikäfer-Engerlinge: Ähnlich wie die Maikäfer-Engerlinge können auch die Engerlinge des Junikäfers Schäden an Pflanzen verursachen, indem sie die gesunden Wurzeln fressen. Sie sind ebenso im Rasen anzutreffen, wo sie unterirdisch an den Wurzeln knabbern.
  • Gartenlaubkäfer-Engerlinge: Diese Engerlinge sind vergleichsweise klein, sie lieben insbesondere Rasenwurzeln. Braune Flecken sind die Folge.

Diese Engerlinge sind Nützlinge

Auf der anderen Seite erfüllen Engerlinge in vielen Ökosystemen eine wichtige Rolle als Nützlinge. Sie sind Teil des natürlichen Nahrungsnetzes und dienen als Nahrung für verschiedene Tiere wie Vögel, Maulwürfe, Igel und andere Insekten. Engerlinge spielen eine wichtige Rolle bei der Zersetzung von organischem Material im Boden, was zur Aufrechterhaltung der Bodenfruchtbarkeit beiträgt.

  • Rosenkäfer-Engerlinge: Rosenkäfer-Engerlinge können dazu beitragen, abgestorbene Pflanzenmaterialien abzubauen und den Boden zu belüften. Sie können auch als Nahrung für Vögel und andere Tiere dienen.
  • Nashornkäfer-Engerlinge: Nashornkäfer-Engerlinge spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, da sie beim Abbau von Holzresten und toten Bäumen helfen.
Ein Nashornkäfer

Ziemlich imposant: Auch der Nashornkäfer wächst zunächst als Engerling heran.

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Engerlinge in der Blumenerde und im Rasen: Wie wird man sie los?

Nicht nur im Beet oder Blumentopf können Engerlinge angetroffen werden, auch der Rasen ist manchmal betroffen. Ist das der Fall, so sieht man es dem Rasen meist an – durch stellenweises Absterben und braune Flecken ohne sichtbaren Grund. Da sich die Larven unterhalb der Erde befinden und viele von ihnen einen recht langen Lebenszyklus von mehreren Jahren haben, kann es aber dauern, bis sie an die Oberfläche kommen – schlimmstenfalls bedeutet das dauerhafte Schäden am Rasen. Wer Engerlinge im Garten findet, kann eine der folgenden Maßnahmen anwenden, um sie wieder loszuwerden:

Engerlinge einsammeln

  • Boden umgraben und die Erde auflockern – so kommen Engerlinge in der Regel selbst nach oben. Auch bei Regen kommen die Tiere ans Tageslicht. Sie können dann mühelos eingesammelt werden. Die Larven müssen nicht zwangsläufig getötet werden, man kann sie stattdessen beispielsweise auch im Wald aussetzen.

Natürliche Feinde im Garten

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  • Kommen nur ein paar vereinzelte Larven vor, sind die Schäden so gering, dass man sie in der Regel nicht wahrnimmt. Erst dann, wenn die Tiere in Massen auftreten, werden entwurzelte Rasenflächen oder sogar kahle Bäume sichtbar. Schuld an dem massiven Schädlingsfall ist ein Ungleichgewicht im Garten, es gibt also nicht genügend natürliche Fressfeinde. Ein möglichst naturnaher Garten trägt dazu bei, dass sich Mäuse, Igel, Vögel, Laufkäfer oder Maulwürfe ansiedeln, bei denen der Engerling auf der Speisekarte steht. Um Vögel und Co. anzulocken, können auch entsprechende Futterplätze im Garten eingerichtet werden.

Pflanzen mit abschreckender Wirkung

  • Einige Pflanzen werden von Engerlingen gemieden, da sie giftig für die kleinen Larven sind. Darunter fallen Rittersporn und Geranien. Sie können je nach Befall stärker angepflanzt werden. Auch Knoblauch hat eine zwar nicht giftige, aber abschreckende Wirkung.

Fadenwürmer (Nematoden) gegen Engerlinge

  • Der Einsatz von Fadenwürmern hilft auf natürliche Weise bei der Bekämpfung von Engerlingen. Der Einsatz von Nematoden gegen Engerlinge ist für Menschen, Pflanzen und andere Tiere ungefährlich. Die kleinen Würmchen lassen sich lebend kaufen und werden mit etwas Wasser auf die betroffenen Stellen im Garten gegeben. Die parasitären Nematoden dringen in die Engerlinge ein und töten sie mittels Bakterien. Besonders wirksam ist diese Methode bei Juni- und Gartenlaubkäfern, weniger effektiv ist sie bei Maikäfern.


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