Leck an ISS: War ein Monteur Schuld?
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Die Sojus-Raumkapsel ist an der ISS angedockt und soll die Raumfahrer wieder auf die Erde bringen.
© Quelle: ESA/Alexander Gerst/dpa
Moskau. Bei der Suche nach einer Ursache für den Riss an der russischen Sojus-Raumkapsel schließt Moskau auch menschliches Versagen nicht aus. „Vielleicht hat eine unsichere Hand das Leck bewirkt“, sagte Dmitri Rogosin, Leiter der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, am Montag in Moskau.
Möglicherweise sei das Loch an der Innenseite der Kapsel, die an die Internationale Raumstation (ISS) angedockt ist, bereits durch den technischen Fehler eines Spezialisten auf der Erde entstanden. Man gehe aber auch anderen Varianten nach.
Laut der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowostki ist der Schuldige dagegen schon gefunden. Ein Monteur habe das Loch entdeckt, aber nicht gemeldet, sondern mit Kleber verschlossen, schreibt Spiegel Online. Als der Kleber austrocknete wurde er durch den Druck in der Station herausgedrückt.
Roskosmos schließt Mikro-Meteorit aus
An Bord der ISS befinden sich zurzeit sechs Raumfahrer, unter anderem der deutsche Astronaut Alexander Gerst. In der vergangenen Woche war ein rund zwei Millimeter großer Riss entdeckt worden, der einen Druckabfall in der Raumstation 400 Kilometer über der Erde bewirkte. Das Leck war mit einem Spezialtuch abgedeckt worden.
Zunächst war Roskosmos davon ausgegangen, dass ein Mikro-Meteorit eingeschlagen war. „Wir schließen diese Variante inzwischen aus. Die Einwirkung auf die Verkleidung ist von innen heraus entstanden“, sagte Rogosin laut Agentur Tass.
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Von dpa/asu/RND