Limitierte Sneaker: Wegen dieser Merkmale können sie sehr wertvoll sein
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Im Design der 1980er-Jahre: Diese „Zurück in die Zukunft“-Schuhe können Fans bei einem Losverfahren gewinnen – wenn sie sehr viel Glück haben
© Quelle: Nike
Limitierte Turnschuhe generieren auf dem Zweitmarkt regelmäßig horrende Preise, die erheblich höher sind als der ursprüngliche Verkaufspreis. Die Anzahl der „Sneakerheads“, also Menschen, die Sneakers sammeln, steigt seit Jahren an. Allerdings gibt es auch seit einiger Zeit einen großen Zulauf an Menschen, die an den Schuhen an sich nicht interessiert sind, sondern mit den Sneakers handeln und Geld verdienen. Seit Mitte der 2010er-Jahre gibt es Plattformen, auf denen diese Sneakers verkauft und gekauft werden können. Die mittlerweile führende Plattform für den Sneaker-Zweitmarkt ist Stockx, wo außer Schuhen aber auch andere Sammelobjekte wie Uhren, Handtaschen oder auch Pokémon-Karten sowie Konsolen wie die Playstation 5 oder Xbox One gehandelt werden.
Dabei funktioniert Stockx wie eine Börse für diverse Dinge, daher der Name. Die Preise auf der Plattform werden, wie an Wertpapierbörsen, durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Je höher die Nachfrage oder geringer die Stückmenge eines Modells ist, desto höher ist der Preis, der dafür bezahlt werden muss. Besonders hoch im Preis stehen Schuhe, wenn sie in einer Kooperation mit Stars erscheinen. Die wohl bekanntesten Beispiele dafür sind die Deals zwischen Nike und Rapper Travis Scott, oder die Zusammenarbeit von Adidas und Kanye West, der mit der Marke Yeezy sogar seine ganz eigenen Kreationen auf den Markt gebracht hat. Urheber dieses späteren Trends waren in den 1980er-Jahren übrigens Nike und der ehemalige NBA-Star Michael „Air“ Jordan. Nikes „Air Jordan“ wurden zur Legende. Im Jahr 2020 wurde ein Paar Air Jordan 1 High aus dem Jahr 1985 für die Rekordsumme von 615.000 Dollar (circa 520.700 Euro) beim Auktionshaus Christie’s versteigert.
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Die legendären Sneakers Air Jordan 1 High aus dem Jahr 1985 wurden 2020 bei Christie’s für 615.000 Dollar versteigert.
© Quelle: -/Sotheby's/dpa
Reseller: den Sneakerheads ein Dorn im Auge
Die Menschen, die lediglich an dem Weiterverkauf der limitierten Schuhe interessiert sind, stoßen allgemein eher auf Ablehnung, gerade bei den Turnschuhliebhabern, die schon seit längerer Zeit dabei sind. Insbesondere die Reseller, die sogenannte Bots, also speziell geschriebene Computerprogramme, benutzen, um so möglichst viele Paare eines Schuhs zu ergattern, werden von den Alteingesessenen oft verteufelt. Durch sie ist es fast zur Unmöglichkeit geworden, einen Schuh zu bekommen, den man sehr gern sein Eigen nennen würde.
Josh Luber, Gründer von Stockx, sagte dem Magazin „Highsnobiety“ im Jahr 2015: „Reseller waren schon immer ein Teil der Sneakerhead-Community. Aber da die Community und der Markt wachsen, scheint es, als ob sie heutzutage mehr in den Vordergrund gerückt wären.“ Matt Powell, Analyst der Schuhindustrie im Marktforschungsinstitut NPD Group, ergänzt: „In einem sehr begrenzten Rahmen können Reseller die Sammler mit den Schuhen zusammenbringen, allerdings müssen die Sammler für dieses Privileg einen exorbitanten Preis zahlen.“ Diese generelle Abneigung hat sich jedoch wohl eher in eine mehr oder weniger friedliche Koexistenz gewandelt, da auch die meisten Sammler wahrscheinlich nicht darauf verzichten würden, sich etwas dazuverdienen zu können, wenn sie mal einen Schuh ergattern, der auf dem Zweitmarkt für ein Vielfaches verkauft werden kann.
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Welche Sneakers sind besonders begehrt?
Es gibt einige Merkmale, die einen Schuh besonders beliebt machen. Ein sehr wichtiges Merkmal ist, wer an dem Schuh gearbeitet hat oder wer ihn designt hat. Die Kollaboration von Nike mit dem Designer Virgil Abloh, Gründer des Labels Off-White und Designer bei Louis Vuitton, hat eine der begehrtesten und teuersten Kollektionen der letzten Jahre hervorgebracht. Außerdem hat Nike zusammen mit dem Künstler Tom Sachs einen Schuh mit einem bestimmten Thema designt, von dem die erste Version für fünfstellige Beträge auf dem Zweitmarkt verkauft wird.
Kollaborationen mit anderen Unternehmen funktionieren mit Sicht auf den Zweitmarkt auch meist sehr gut. So gab es vergangenes Jahr eine Zusammenarbeit von Nike Skateboarding und dem Eiskonzern Ben & Jerry’s. Der daraus hervorgegangene Schuh wird für mehr 1000 Euro auf dem Resellmarkt gehandelt.
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Schuhe mit einer Geschichte funktionieren meist gut
Was auch immer wieder dazu beiträgt, dass ein Schuh auf dem Zweitmarkt einen hohen Wiederverkaufswert hat, ist die Geschichte, die mit diesem Schuh erzählt wird. Dabei wird ein bestimmtes Thema aufgegriffen, was sich dann im Design des Schuhs oder der Box des Schuhs spiegelt. In einer Zusammenarbeit mit Salehe Bembury, einem Designer aus New York, ist vor Kurzem ein Schuh der Marke New Balance erschienen, der von einem Ausflug zu den Havasu Falls im Grand Canyon inspiriert ist. Die Farben des Schuhs repräsentieren dabei den Wechsel von der Wüste zum Wasser und sind fast identisch zu denen der Landschaft, wo die Havasu Falls zu finden sind.
Der wohl offensichtlichste Faktor, der zu einer Wertsteigerung auf dem Zweitmarkt führt, ist die Limitierung eines Schuhs. Das Prinzip der künstlichen Verknappung funktioniert hier genauso wie bei anderen Sammelobjekten wie Uhren, Kunst oder Whiskey: Durch die bewusste Produktion einer bestimmten Menge werden Nachfrageüberhänge geschaffen und der Preis für die vorhandenen Exemplare schießt in die Höhe. Besonders extrem wird dieses Phänomen dann, wenn ein Sneaker nicht offiziell herausgebracht wird, sondern es nur sogenannte „Sample“-Paare gibt. Das sind Paare, die nie zum Verkauf bestimmt waren, aber trotzdem ihren Weg aus der Produktionsstätte gefunden haben.
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„Gelbe Hummer“ sind besonders selten
Ein besonderer Fall dieser Knappheit ist beim Yellow-Lobster-Dunk von Nike Skateboarding aufgetreten. Im Rahmen der Lobster-Serie, einer Kollaboration mit Concepts, einem Sneakershop aus Boston, wurden fünf Variationen der Kultsneaker hergestellt, die an die verschiedenfarbigen Hummer angelehnt sind. Die gelbe Version dieses Schuhs wurde „nur an Freunde und Mitarbeiter“ gegeben. Es sollen wohl insgesamt nur 34 Paare dieses Schuhs existieren, weshalb der Wiederverkaufswert mittlerweile zwischen 20.000 und 40.000 Euro liegt.
Der wohl teuerste Sneaker, den man über die Plattform Stockx kaufen kann, ist der Nike MAG Back to the Future aus dem Jahr 2016. Bei diesem Schuh kommen alle Faktoren zusammen, die es braucht, um einen sehr hohen Wiederverkaufswert zu erzielen. Er war zum Datum der Veröffentlichung auf 89 Paare weltweit limitiert, die Story hinter dem Schuh ist sehr gut durchdacht und hatte sogar noch einen sozialen Aspekt. Zudem war der Schuh bereits knapp 30 Jahre zuvor durch den Film „Zurück in die Zukunft“ bekannt geworden und genoss seitdem absoluten Kultstatus in der Sneaker-Community. Heute erzielt der Schuh Preise im Resell von über 40.000 Euro.
RND/mkr