Mehr als eine Droge: Hanf gilt als neues Superfood in der Küche

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Hanf zählt zu den ältesten Nutzpflanzen der Erde und wird schon seit mehreren Tausend Jahren angebaut und vielfältig genutzt.

Dass Hanf (lateinisch: Cannabis) mehr als nur ein Rauschmittel ist, zeigt ein Blick in die Geschichte: Hanf zählt zu den ältesten Nutzpflanzen der Erde und wird schon seit mehreren Tausend Jahren angebaut und vielfältig genutzt. Aus den Fasern der Pflanze lassen sich Seile, Stoffe oder Dämmmaterial herstellen. Die Samen können zu Öl gepresst oder in Joghurt und Salate gemischt werden und haben einen milden, nussigen Geschmack. Besonders in Biosupermärkten, Reformhäusern und Drogerien finden sich inzwischen immer mehr Hanfprodukte in den Regalen. Die Palette reicht von Hanfmehl über Samen und Öl bis zum Trinkhanf.

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Hanfsamen enthalten viele wichtige Nährstoffe

Mit 31 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm sind vor allem die Hanfsamen richtige Proteinlieferanten und daher besonders bei Vegetariern und Veganern als Fleisch- und Fischersatz beliebt. Außerdem liefern sie viele wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und Omega-Fettsäuren, weshalb die Samen als neues Superfood in der Küche bezeichnet werden.

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Kein Rausch durch Verzehr der Produkte

„High“ kann man durch den Verzehr von Hanfprodukten aber nicht werden. Denn der Anteil an Tetrahydrocannabinol (kurz: THC), das für die berauschende Wirkung von Cannabis verantwortlich ist, beträgt bei den in Deutschland zugelassenen Hanfsorten weniger als 0,2 Prozent. Zur Herstellung von Marihuana oder Haschisch sind diese daher nicht geeignet.

Dennoch kann THC durchaus in messbaren Mengen in Lebensmitteln vorkommen, weshalb es gelegentlich zu Produktrückrufen kommt. Hanfsamen enthalten zwar natürlicherweise kein THC, können bei der Ernte aber durch THC-reichere Pflanzenteile wie Blüten oder Blätter kontaminiert werden, warnt die Verbraucherzentrale. Gerade bei Vielverzehrern, Kindern oder Schwangeren könnten durch Lebensmittel, die aus Blättern oder Blüten hergestellt wurden, gesundheitliche Beeinträchtigungen auftreten, so die Verbraucherzentrale.

Wer Hanf überhaupt anbauen darf

Angebaut werden darf Nutzhanf in Deutschland nur von landwirtschaftlichen Unternehmen und hauptberuflichen Landwirten. Jeder Anbau muss der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) vorher gemeldet werden. Nach dem Blütenbeginn nimmt ein Prüfteam Proben zur Bestimmung des THC-Gehalts – und nur wenn dieser innerhalb der Norm liegt, darf der Hanf geerntet werden.

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Von 1982 bis 1996 war der Anbau von Nutzhanf in Deutschland übrigens komplett verboten, ehe er durch die EU sogar subventioniert wurde. Seit 2012 stieg der Hanfanbau in Deutschland von nur wenigen Hundert Hektar Fläche auf mehrere Tausend Hektar. Laut Angaben der BLE bauten im vergangenen Jahr 863 landwirtschaftliche Betriebe auf einer Fläche von knapp 6500 Hektar Nutzhanf an – ein neuer Höchststand. Flächenmäßiger Spitzenreiter mit 1555 Hektar ist mit großen Abstand das Bundesland Niedersachsen. Bis auf Bremen wurde 2021 in allen Bundesländern Hanf angebaut.

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