Pfoten weg! Diese Pflanzen sind für Haustiere giftig

Viele Katzen sind neugierig: Sie schnuppern und knabbern gern auch mal an Pflanzen. Auf manche Gewächse sollten Tierbesitzer deshalb besser verzichten.

Viele Katzen sind neugierig: Sie schnuppern und knabbern gern auch mal an Pflanzen. Auf manche Gewächse sollten Tierbesitzer deshalb besser verzichten.

Hannover. Es liegt im wahrsten Sinne in der Natur der Sache: Unzählige Pflanzen lagern in ihren Blättern, Zweigen oder Wurzeln Giftstoffe ein, um sich so vor Fressfeinden zu schützen. Für uns Menschen sind die meisten Gewächse unbedenklich, werden höchstens gefährlich, wenn wir (größere) Teile davon verschluckt haben. Für Hunde und Katzen jedoch ist manches „Grünzeug“, mit dem wir Gärten und Wohnungen dekorieren, pures Gift. Gerade bei Welpen oder kleinen Kätzchen, die aus Neugierde oder beim Spielen an Pflanzen knabbern oder sie im Beet ausbuddeln und so mit Giftpflanzen in Kontakt geraten, kann es zu schweren Symptomen wie Erbrechen, Durchfall, Krämpfen, Lähmungserscheinungen bis hin zum gefährlichen Kollaps kommen.

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Vorsicht vor Stacheln und Gift

Wie aber können Tierfreunde ihre vierbeinigen Lieblinge schützen? Indem sie in der Wohnung auf bestimmten Blumenschmuck verzichten. Dazu gehört das Alpenveilchen, bei dem vor allem die Knolle stark giftig ist. In höheren Dosen gefressen, kann es bei Tieren zu Atemlähmung führen. Auch das Wandelröschen sollte aus den vier Wänden verbannt werden: Besonders der Verzehr der blauschwarzen Beeren kann bei Hunden und Katzen zu blutigem Durchfall, Verstopfung und Bewegungsstörungen führen. Als Zimmerzierde beliebt, aber für Katzen und andere Tiere stark giftig ist auch die Yucca: Sie kann schwere Schleimhautreizungen auslösen. Zu einem vorübergehenden Sehverlust kann es kommen, wenn Haustieraugen mit dem Milchsaft des Christusdorns in Berührung kommen. Weitere Symptome, die nach dem Verzehr der Pflanze auftreten können, sind eine Reizung der Magenschleimhaut, Magenbeschwerden oder eine Kolik.

Frisst ein Hund von einer Giftpflanze, kann das verheerende Folgen haben.

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Da gerade Katzen gerne aus Vasen, Blumentöpfen und deren Untersetzern trinken, rät die Tierschutzorganisation Tasso zur Vorsicht und zum Einsatz von Übertöpfen. Ist Wasser mit Dünger angereichert oder stammt von gefährlichen Pflanzen, können Katzen beim Trinken etwa aus Untersetzern Giftstoffe zu sich nehmen. Zum Verhängnis werden kann es Katzen auch, wenn sie ihre Krallen am Gummibaum schärfen: Der Saft der Ficus-Art enthält Harz, Kautschuk und Furocumarine, kann Durchfall und Schleimhautreizungen hervorrufen. Die statistisch am häufigsten vorkommende Vergiftung bei Katzen stammt von Orchideen und lilienartigen Gewächsen. Als besonders giftig gelten die Zwiebeln der Belladonna- und der Prachtlilie: Werden diese angeknabbert, kann es nicht nur zu schweren Magen-Darm-Problemen, sondern auch zu Kreislaufstörungen bis hin zum Kollaps kommen.

Ein Verletzungsrisiko gehe auch von Kakteen und anderen Stachelgewächsen aus, warnen die Tasso-Experten: „Besonders junge Katzen und Hunde möchten alles aus nächster Nähe beschnuppern und ertasten.“ Deshalb sollten derartige Pflanzen außer Reichweite stehen.

Von diesen Pflanzen sollten Hunde und Katzen die Pfoten lassen

Auch im Garten „lauert“ Gefahr

Damit sich Tierbesitzer bedenkenlos mit ihren Vierbeinern im Garten die Sonne „auf den Pelz“ scheinen lassen können, rät Tasso zu einer kritischen Bestandsaufnahme: „Vieles, was richtig schön aussieht, ist leider für Hund und Katze gefährlich. Zum Beispiel sind Tulpen und Narzissen wahres Gift und sollten keinesfalls gefressen werden.“ Auch die harmlos aussehende Begonie hat es buchstäblich in sich: Der höchste Giftgehalt steckt bei ihr in den Wurzeln, die grabende Hunde zwischen die Kiefer bekommen können. Nicht weniger giftig ist Efeu. Hier lauert die Gefahr in den Blättern und Beeren, im Fruchtfleisch, im Stängel und Pflanzensaft. Werden diese von den Tieren aufgenommen, lösen sie neben Erbrechen und Durchfall auch Krämpfe und Lähmungen aus. Aufpassen sollten Gartenfreunde auch beim Blauen Eisenhut, der als giftigste Pflanze Mitteleuropas gilt und dessen Gift allein durch die Berührung mit der Haut eintreten und das Herz-Kreislauf-System schädigen kann. Toxisch sind zudem Blätter und Blüten des Rhododendrons, des immergrünem Buchsbaums, des Oleanders und der als Sichtschutz beliebten Thuja.

Verdacht auf Vergiftung? Ab zum Arzt!

Hat der Vierbeiner trotz aller Vorsicht doch an einer Pflanze geknabbert und es besteht Vergiftungsverdacht, sollte der erste Weg zum Tierarzt führen. Damit der schnell eine Diagnose stellen und mit der Behandlung beginnen kann, sollten Teile der Pflanze und gegebenenfalls Erbrochenes oder Kot mitgenommen werden. Da durch die Wirkung der Giftstoffe der Kreislauf des Tieres geschwächt werden und die Körpertemperatur absinken kann, sollte der „Patient“ zugedeckt und warm gehalten werden. Krampft es, empfiehlt es sich, das Tier auf einer weich gepolsterten Decke zu transportieren, damit es sich nicht verletzten kann.

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Von Julia-Marie Meisenburg/RND

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