Reflektoren im Winter: Leuchtende Lebensretter für Kinder

Im Winter steigt die Gefahr, dass Kinder auf dem Schulweg übersehen werden.

Im Winter steigt die Gefahr, dass Kinder auf dem Schulweg übersehen werden.

Hannover. Ein unachtsamer Moment, ein Kind, das zwischen parkenden Autos hervor auf die Straße läuft – gerade in den Herbst- und Wintermonaten passieren häufiger Unfälle mit den Kleinen. Viele brenzlige Situationen und Unfälle wären jedoch relativ leicht zu vermeiden, teilt etwa der TÜV Rheinland mit.

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Mangelnde Sichtbarkeit führt besonders bei Dämmerung und in der Dunkelheit zu Schulwegunfällen: Besonders unfallkritische Zeiten: zwischen 7 und 8 Uhr morgens sowie zwischen 16 und 18 Uhr. "Kinder werden schlechter gesehen", sagt Julia Fohmann vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR). Das Unfallrisiko steigt, wenn Schnee, Regen und Gegenlicht die Sicht von Autofahrern verschlechtern. Eltern könnten da leicht Abhilfe schaffen, mahnt Fohmann.

Sicherheit auf dem Fußweg

„Eltern sollten ihre Kinder immer im Blick haben“, sagt Julia Fohmann. Gerade Erstklässler seien besonders gefährdet, da sie einerseits durch ihre Körpergröße selbst nicht den erforderlichen Überblick haben, andererseits auch schlechter bemerkt werden. „Kinder in dem Alter sind häufig noch unberechenbar und ihre Reaktion schlecht abzuschätzen.“ Darauf weist der ADAC hin. Besonders, wenn die Kleinen erstmals im Dunklen ihren Schulweg meistern müssten. Können die Eltern nicht die Kinder mit zur Schule begleiten, können diese Aufgabe andere Erwachsene oder ältere Kinder übernehmen.

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Sichtbarkeit im Verkehr

Mit heller Kleidung sind Kinder im Dunkeln bis 40 Meter sichtbar, in dunkler Kleidung dagegen nur bis zu 25 Meter. Muss ein Auto bei einer Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern bremsen, beträgt alleine der Bremsweg rund 28 Meter. Daher ist frühestmögliche Sichtbarkeit im Verkehr enorm wichtig. Bunte Kleidung wirke auffallender als einfarbige, rät die Württembergische Versicherung. Nicht nur Kinder und Fußgänger, auch Jogger und Radfahrer werden häufig in der dunklen Jahreszeit übersehen. Besonders geeignet sei daher auffällige Bekleidung, etwa mit Neonfarben wie Pink oder Gelb.

Reflektoren erhöhen Sichtbarkeit

Wer kennt sie nicht mehr aus seiner Schulzeit. ABC-Schützen oder auch Kindergartenkinder erhalten kleine bunte Reflektoren, die sie sich an ihre Schulranzen oder an Kleidungen anbinden können. Mittlerweile gibt es die unterschiedlichsten Tier- und Comic-Figuren und Farben dieser Blinkies. Im Scheinwerferlicht entgegenkommender Autos sind diese Reflektoren bereits weit sichtbar.

Sichtbare Kleidung

In der dunkeln Jahreszeit kommen auch wieder die grell neonfarbenen Warnwesten zum Einsatz. Sie bestehen aus einem atmungsaktiven und leichten Material und lassen sich einfach über die normale Jacken ziehen. Mit Warnwesten erhöht sich die Sichtbarkeit enorm: Bereits in einer Entfernung von 140 Metern können diese von Autofahrern wahrgenommen werden. Wichtige Zeit, um abzubremsen und einen Unfall zu verhindern.

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Neben den Warnwesten können ergänzend auch Bänder und Schärpen angezogen werden. Die Fläche des reflektierenden Materials solle jedoch 15 Quadratzentimeter nicht unterschreiten, mahnt der Tüv. Sonst sei die Leuchtkraft nicht groß genug. In Fachgeschäften und im Internet lassen sich auch LED-Lämpchen mit Reflektoren erwerben, die dann mit einem Clip an die Rückseiten von Schuhen festmachen lassen und so noch mehr Aufmerksamkeit bringen

Sichere Fortbewegung

Ein verkehrssicheres Fahrrad müsse ohnehin Reflektoren an den Speichen, so genannte Katzenaugen, sowie Reflektoren an den Pedalen aufweisen, sagt Julia Fohmann vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat. „Und mit einer Klingel, um auch bessre gehört zu werden.“ Inzwischen gebe es auch Fahrräder, die hinten zusätzliche Reflexionsstreifen hätten und so die Sicherheit zusätzlich erhöhen. „Kleine Kinder sollten gerade in der dunklen Jahreszeit auch den Gehweg mit ihren Fahrrädern benutzen.“ Stirnlampen, am Helm oder am Kopf getragen, erzeugten durch die Bewegung des Radlers ebenfalls mehr Aufmerksamkeit bei entgegenkommenden Fahrzeugen.

Zudem könnte die LED-Lampe häufig in den Blinkmodus geschaltet werden und so zusätzlich früher bemerkt werden, rät die Württembergische Versicherung. Immer mehr Kinder benutzen aber neben dem Fahrrad auch Tretroller, die weniger Platz für Reflektoren bieten. "Aber die Sichtbarkeit lässt sich hier etwa durch LED-Lampen erhöhen, die an die Vorderseite angebracht werden", rät Fohmann. Einige Rollerhersteller bieten bereits integrierte Lampen, manche sind überdies mit seitlichen LEDs und Reflektoren an den Rädern ausgestattet.

Fazit also: Je auffälliger, heller und bunter die Kleidung, je mehr Reflektoren und Blinkies an Jacken, Fahrrad und Tretroller – umso früher sind die Kleinen auch in der dunklen Jahreszeit wahrnehmbar. Und umso sicherer sind sie im Winter im Straßenverkehr unterwegs.

Von RND/gum

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