Flughafen Hannover

Betriebsrat sorgt sich um Jobs

Beim Flughafen Hannover will ein Finanzinvestor einsteigen.

Beim Flughafen Hannover will ein Finanzinvestor einsteigen.

Hannover. Die Belegschaft des Flughafens Hannover steht dem Einstieg eines Finanzinvestors skeptisch gegenüber. „Unter den Kollegen geht die Angst um“, sagte der Betriebsratsvorsitzende Torsten Krups am Freitag. „Es gibt auch großes Unverständnis gegenüber den Anteilseignern Stadt und Land.“ Der Flughafen beschäftigt rund 1900 Mitarbeiter.

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Nach HAZ-Informationen will der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport seinen 30-prozentigen Anteil am Airport Hannover an den britischen Pensionsfonds Icon Infrastructure verkaufen – der Preis soll bei 100 Millionen Euro liegen. Das Land Niedersachsen und die Stadt Hannover halten jeweils 35 Prozent. Beide verfügen über ein Vorkaufsrecht, falls Fraport sich von seinem Anteil trennen will. Beide haben bisher offen gelassen, ob sie davon Gebrauchen machen wollen.

„Wir sehen die öffentlichen Eigentümer hier in der Pflicht“, sagte Krups. Ein branchenfremder Investor habe im Unterschied zu Fraport keine Expertise, um den Flughafen strategisch weiterzuentwickeln. Stattdessen müsse dieser bestrebt sein, eine möglichst hohe Rendite zu erzielen – entweder aus der Dividende oder bei einem späteren Weiterverkauf der Anteile.

Nach Angaben aus Arbeitnehmerkreisen sind Berater von Icon Infrastructure bereits in der Flughafen-Zentrale gewesen, um unter anderem Tarifverträge, Betriebsvereinbarungen und Gehaltstabellen einzusehen. Beim Personal könne man aber nicht mehr sparen, sagte Krups. Trotz gestiegener Passagierzahlen sei die Belegschaft nicht gewachsen: „Die Zitrone ist ausgepresst – wir sind schon an der Schale.“

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Der Betriebsrat fordert Land und Stadt auf, von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch zu machen. Die Zinsen für einen Kredit ließen sich aus den Dividenden finanzieren, hieß es. Anschließend könne man in Ruhe nach einem anderen Anteilseigner suchen. „Ein Kandidat könnte zum Beispiel die Stadt Langenhagen sein, die dem Flughafen viel verdankt“, sagte Krups.

Von Jens Heitmann

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