C&A trennt sich von Vorständen und will Textil-Discounter angreifen
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Die Filiale in Hannover ist eine von fast 500 in Deutschland
© Quelle: dpa
Düsseldorf. Die Modekette C&A strafft ihr Management und plant mit günstigen Angeboten einen Angriff auf Discounter wie Primark und Kik. „Das Kernsortiment reicht allein nicht aus“, sagte ein Unternehmenssprecher am Montag in Düsseldorf. Neben der Ausweitung im unteren Preisbereich seien mehr höherwertige Marken und ein Ausbau des Onlinehandels geplant.
Im Zuge der Umstrukturierung verlassen gleich vier der sieben Vorstände das Unternehmen mit sofortiger Wirkung, berichtete die „Textilwirtschaft“. Der Europa-Vorstand bestehe nur noch aus drei Mitgliedern, bestätigte das Unternehmen. An der Spitze stehen nun nur noch Chef Alain Caparros sowie Martijn van der Zee und Tjeerd van der Zee. Bart Brenninkmeijer, Frank Beeck, Andreas Seitz und Manfred Mandel scheiden aus.
„Kurze Entscheidungswege“
„Ein Unternehmen, das schneller entscheiden, effizienter handeln und agiler sein will, braucht ein schlankes Management mit klaren Zuständigkeiten und flachen Hierarchien sowie kurzen Berichts- und Entscheidungswegen“, sagte Caparros. Ein Personalabbau unter den Beschäftigten sei nicht geplant, hieß es.
Caparros hatte Veränderungen angekündigt, um nach schwächeren Jahren Wettbewerbern wie Primark, Kik oder H&M Kunden abzuwerben. „Wer in der Mitte sitzt, verspürt von unten den Druck der Discounter, von oben den Druck der Fashion-Anbieter. C&A macht sich jetzt wieder breiter“, hatte Deutschland-Chef Mohamed Bouyaala die neue Strategie in einem Interview mit der „Textilwirtschaft“ beschrieben. C&A betreibt fast 500 Filialen in Deutschland. Rund 50 davon befinden sich in Niedersachsen, zum Beispiel in Hannover und Laatzen.
Von Uta Knapp