Banken 

Experte: Erwartungen an Blockchain übertrieben

Die digitale Revolution macht Banken nicht überflüssig, meint jedenfalls Udo Milkau von der DZ Bank. 

Die digitale Revolution macht Banken nicht überflüssig, meint jedenfalls Udo Milkau von der DZ Bank.

Hannover. Die Digitalisierung krempelt das Bankgewerbe um, manche sehen sogar schon das Ende der Geldhäuser in ihrer bisherigen Form. Udo Milkau hält solche Visionen jedoch für übertrieben – jedenfalls, was die Volks- und Raiffeisenbanken angeht. „Uns gibt es schon seit 150 Jahren und es wird uns auch noch in 150 Jahren geben“, sagte Milkau, der bei der DZ Bank für die technische Entwicklung des Zahlungsverkehrs verantwortlich ist. Der promovierte Physiker erinnerte beim von der Leibniz FH und der Nord/LB gemeinsam veranstalteten Leibniz-Dialog daran, dass es technologische Sprünge schon öfter gegeben habe.

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Als eine der wichtigsten Entwicklungen im Finanzgewerbe gilt derzeit die „Blockchain“-Technologie. Nach Ansicht mancher Fachleute wird sie künftig direkte Finanztransaktionen zwischen mehreren Beteiligten ohne Einschaltung einer Bank möglich machen. Milkau gab sich jedoch skeptisch. Diese Technologie habe zwar Potential, sei aber noch weit weg von einer Massenanwendung und kein „Allheilmittel“. Dennoch hält Milkau die Diskussion über Blockchain für sinnvoll. „Sie bringt viele neue Ideen und Geschäftsmodelle hervor, das ist toll.“

Der größte Fortschritt auf dem Gebiet des Zahlungsverkehrs findet nach Ansicht des Experten derzeit jedoch im alten System statt. Seit wenigen Monaten sind im Europäischen Zahlungsraum (Sepa) Geldtransfers von Konto zu Konto innerhalb von zehn Sekunden möglich. Diese würden sich in den nächsten Jahren durchsetzen. „Damit haben wir in Europa das fortschrittlichste Zahlungsverkehrssystem der Welt.“

Von Albrecht Scheuermann

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