Norddeutsche Landesbank

Nord/LB soll leichter an Kapital kommen

Der Schriftzug der Nord/LB leuchtet auf der Zentrale in Hannover.

Der Schriftzug der Nord/LB leuchtet auf der Zentrale in Hannover.

Hannover. Die Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) soll künftig leichter an frisches Geld kommen. „Ich möchte, dass diese Bank insgesamt wie ein Unternehmen kapitalmarktfähig wird“, sagte Niedersachsens Finanzminister und Aufsichtsratschef Reinhold Hilbers (CDU) in Hannover. Anders als private Institute könne die Nord/LB als öffentlich-rechtliche Bank keine neuen Aktien ausgeben. Sollte es zum Einstieg eines Privatinvestors kommen, böte sich daher die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft an.

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Die Träger und die Nord/LB selbst suchen derzeit nach einem Investor, um das das Kapital der Bank aufzustocken. Die Bilanz der Landesbank wird durch faule Schiffskredite belastet – der Kapitalbedarf wird auf 3 bis 5 Milliarden Euro taxiert. Die Landesregierung in Hannover darf diese Summe nicht allein aufbringen, weil das gegen die Beihilferegeln der Europäischen Union verstieße. Die Folge könnte die Anweisung aus Brüssel zur Abwicklung der Bank sein.

Im jüngsten Stresstest der europäischen Bankenaufsicht hatte die Nord/LB von den acht untersuchten Instituten aus Deutschland am schlechtesten abgeschnitten. Im Juni verzeichnete die Bank über eine Kernkapitalquote von 12,4 Prozent – mehr als 13 Prozent gelten als wünschenswert.

Aktuell verhandeln die Bank und ihre Eigentümer in einem Bieterverfahren noch mit den drei privaten US-Finanzinvestoren Cerberus, Apollo und Centerbridge über einen Einstieg als Minderheitsaktionär. Hinter den Kulissen laufen auch weiterhin Gespräche mit der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) über einen Zusammenschluss. „Wir reden weiter mit allen Seiten, auch mit Vertretern aus dem Landesbanken-Sektor“, sagte Hilbers. Der Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen als größter Träger der Helaba fordert dem Vernehmen nach, dass sich die Sparkassen Niedersachsen an der Kapitalstärkung der Nord/LB beteiligen.

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Das Land Niedersachsen hält rund 59 Prozent an der Nord/LB, rund 26 Prozent der Anteile entfallen auf den hiesigen Sparkassenverband. Der Finanzminister hat die Absicht, die Beteiligung an der Bank künftig „im Rahmen des Beteiligungsmanagements abzubilden“ – sie soll also unter dem Dach der landeseigenen Hannoverschen Beteiligungsgesellschaft (HannBG) angesiedelt werden. Dort hat das Land bereits seine Anteile an Volkswagen, Salzgitter, der Deutschen Messe und dem Flughafen Hannover gebündelt. Sollte das Land im Rahmen der geplanten Kapitalerhöhung Geld in die Nord/LB schießen, werde das nicht über den Haushalt geschehen, sagte Hilbers.

Seiner Einschätzung nach könnte die Umwandlung der Nord/LB in die Rechtsform einer Aktiengesellschaft Vorteile für einen Wachstumskurs der Bank haben. Ursprünglich hatten das Land und die Bank gehofft, das Bieterverfahren noch in diesem Jahr abschließen zu können. Doch dieser Zeitplan sei nicht mehr zu halten, hieß es. Dem Vernehmen nach soll der Kreis der potenziellen Investoren noch weiter eingegrenzt werden – mit dem Abschluss des Verfahren sei jedoch erst im Januar zu rechnen, sagte Hilbers.

Von Jens Heitmann

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