Tui-Azubis wollen „Großstadtzulage“
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Tui-Azubis campen vor der Tui-Deutschland-Zentrale, um für höhere Azubi-Vergütung zu demonstrieren,
© Quelle: Irving Villegas
Hannover. Rund 50 Auszubildende von Tui Deutschland haben am Montag für höhere Vergütungen demonstriert. Sie bauten Zelte vor der Firmenzentrale an der Karl-Wiechert-Allee auf, um eine Verdi-Forderung zu unterstützen. Die Gewerkschaft verlangt von Tui eine „Großstadtzulage“ in Höhe von 100 Euro für die Azubis. Die aktuellen Vergütungen reichten kaum aus, um Mieten und Lebensunterhalt in Großstädten wie Hannover zu bestreiten, sagte Gewerkschaftssekretär Marvin Reschinsky am Montag.
Laut Verdi beschäftigt Tui Deutschland in der Zentrale in Hannover rund 90 Auszubildende, deutschlandweit insgesamt knapp 400. Die Vergütung im ersten Lehrjahr liege bei knapp 800 Euro. Das Unternehmen habe in den laufenden Verhandlungen über einen neuen Haustarifvertrag bislang angeboten, die Vergütungen um 40 Euro pro Monat anzuheben.
Die Gehälter der restlichen Angestellten wolle Tui 2018 um 1,5 Prozent und 2019 um 1,2 Prozent anheben. „Das bedeutet einen Reallohnverlust“, kritisierte Reschinsky. Er betonte, dass die Tui-Gruppe ihren Gewinn in den letzten Jahren deutlich steigern konnte.
Tui Deutschland erklärte auf Anfrage, dass die Gehälter schon heute über dem Schnitt in der Branche lägen. Käme man den Verdi-Forderungen nach, würde dies Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit des Unternehmens stark beeinträchtigen. Tui Deutschland ist der größte deutsche Reiseveranstalter und Teil der Tui-Gruppe.
Von Christian Wölbert