Reisebranche

Tui entdeckt die Millennials

Tui-Deutschland-Chef Marek Andryszak sucht nach jüngeren Kunden.

Tui-Deutschland-Chef Marek Andryszak sucht nach jüngeren Kunden.

Hannover. Weil der Markt für Pauschalreisen nicht mehr wächst, will die Tui ihr Angebot für jüngere Zielgruppen attraktiver machen. Im Fokus stehe hier die Generation der 20- bis 34-Jährigen, die ihre Urlaube gern individuell und über das Internet buche, sagte Tui-Deutschland-Chef Marek Andryszak am Donnerstag in Hannover. „Wir erweitern unser Angebot an Baustein-Reisen in allen Bereichen.“

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Während die Generation der Babyboomer den Weg ins Reisebüro bevorzugt, suchen sich die sogenannten Millennials die Bestandteile ihres Urlaubs verstärkt selbst zusammen: Laut einer GfK-Studie entfallen 69 Prozent ihrer Reiseausgaben auf separat gebuchte Leistungen. Davon profitieren bislang  vor allem Online-Vermittler wie Booking.com (Hotels), Airbnb (Ferienwohnungen) oder Swoodoo (Flüge).

Solchen Wettbewerbern will die Tui künftig stärker Paroli bieten. Bei den neuen Angeboten stünden die Individualität und der Erlebnischrakter der Reisen im Vordergrund, sagte die für Fernreisen verantwortliche Managerin Katharina Schirmbeck. Dazu zählen etwa Übernachtungen in Baumhäusern oder Chalets aus Erde und Ton in Sri Lanka oder Touren mit Tuk-Tuks durch Thailand. „Millennials suchen auf Reisen das Besondere, den instagram-tauglichen Foto-Spot und den Kontakt zu Einheimischen“, sagte Schirmbeck.

Die junge Generation bucht ihre Flüge, Hotels  und Mietwagen vermehrt über das Smartphone. „Hier ist die Geschwindigkeit absolut ausschlaggebend“,  sagte Tui-Deutschland-Chef Andryszak. Um das Tempo bei der Buchung zu erhöhen, habe die Tui ihre Online-Prozesse noch einmal beschleunigt. Auch ihre Ansprache will die Tui anpassen: Der Reiseveranstalter werde zum „Travel-Designer“, das Reisebüro zum „Store“ und der Reiseführer zum „Guide“.

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Auch bei ihrer bisherigen Klientel sieht die Tui noch Wachstumspotenzial.  So sollen Reisebüro-Kunden dem Veranstalter künftig erlauben, sie von sich aus zu kontaktieren, „um passende Angebote zu unterbreiten“, sagte Andryszak. Bisher hätten acht von zehn Befragten eine solche Werbeerlaubnis erteilt; die ersten Erfahrungen mit Angeboten für Sitzplatzreservierungen in Flugzeugen seien  positiv: Fast jeder dritte Urlauber habe diese Leistung vor Reiseantritt noch dazu gebucht.

Ihre Marktführerschaft in Deutschland hat die Tui weiter ausgebaut: Nach GfK-Angaben liegt ihr Anteil bei Veranstalter-Reisen bei rund 29 Prozent – auch auf der Fernstrecke liege man inzwischen vor dem bisherigen Spitzenreiter DER Touristik, sagte Touristik-Geschäftsführer Stefan Baumert.

In der laufenden Sommersaison ist die Türkei wieder stark gefragt, bei der Tui liegen die Buchungen im Vergleich zum Vorjahr um 80 Prozent im Plus. Auch Ägypten und Tunesien verzeichnen deutliche Zuwächse. Für den Winter kündigte die Tui bei Fernreisen leicht sinkende Preise an; im Schnitt müssten die Kunden 5 Prozent weniger bezahlen als im Vorjahr.

Von Jens Heitmann

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