Konjunktur in Niedersachsen
Die niedersächsischen Unternehmen haben ihre Erwartungen für das Jahr 2021 während des Corona-Lockdowns zum Jahreswechsel deutlich heruntergeschraubt.
Hannover. In der niedersächsischen Wirtschaft schwinden die Hoffnungen auf einen spürbaren Aufschwung im laufenden Jahr. Nach einer Umfrage von 14 Arbeitgeberverbänden erwarten die Betriebe aus der Metall- und Elektroindustrie, dem Handel und im Dienstleistungsbereich inzwischen deutlich geringere Umsatzzuwächse als noch im Dezember. "Der für 2021 erhoffte Aufholprozess beginnt von Woche zu Woche wackeliger zu werden", sagte der Hauptgeschäftsführer von Niedersachsen-Metall, Volker Schmidt, am Freitag in Hannover. Bereits mehr als jedes dritte Unternehmen wolle Personal abbauen. Damit zeichnet sich seit Beginn der Corona-Krise ein Verlust von 55.000 Stellen ab.
Für den wachsenden Pessimismus macht Schmidt auch die Politik verantwortlich. Durch die Diskussionen um eine Verlängerung des Lockdowns wegen anhaltend hoher Infektionszahlen seien die dem Firmen dabei, Investitionen zurückzufahren und Stellen zu streichen. „Täglicher Alarmismus entzieht jeder belastbaren Unternehmensplanung die Grundlage“, sagte Schmidt. Zuweilen sehe es so aus, als herrsche ein politischer Wettbewerb um die Ankündigung noch härterer Maßnahmen bei der Pandemiebekämpfung, ohne dass die dafür notwendigen Fakten vorlägen.