Spielspaß für Samtpfoten: So machen Sie Katzenspielzeug zum DIY-Projekt
Selbstgenähte Baldrian- oder Katzenminzekissen sind nicht nur günstiger als die Produkte im Handel – die Farben und Formen können auch noch ganz nach Herrchens oder Frauchens Geschmack gestaltet werden.
© Quelle: Jessica Orlowicz/RND
Hannover. Dass viele Katzenbesitzer ein spezielles Verhältnis zu ihren Stubentigern haben, ist spätestens seit Facebook, Instagram und Co. kein Geheimnis mehr: Die Herrchen und Frauchen dieser Welt lieben es, die Pfote ihrer Fellnase zu halten, zeigen ihr im Spiegel, wie niedlich sie doch aussieht oder bewegen sich stundenlang nicht, weil die Samtpfote so bezaubernd auf ihrem Schoß schläft. Außerdem gibt es zwei- oder dreimal täglich luxuriöses und daher teures Futter, meist mit einem besonders hohen Fleischanteil. Und ähnlich wie bei Kindern platzt die Spielzeugkiste beinahe aus allen Nähten, weil das Interesse an sämtlichen Bällen, Kissen und Wedeln kurzlebig ist. Stattdessen müssen in der Regel Zimmerpflanzen, Möbel oder Tapeten herhalten. Ein Dilemma, dem durch das Zücken der Bastelutensilien ein Ende gesetzt werden kann.
Selbstgemachtes Katzenspielzeug: Kostengünstig und individuell
Selbstgemachtes Spielzeug schont nicht nur den Geldbeutel, sondern kann auch individuell an die von Rasse und Charakter abhängigen Vorlieben des Stubentigers angepasst werden. Für Katzen mit einem hoch ausgeprägten Jagdtrieb eignen sich beispielsweise Spielzeuge, die ein Beutetier imitieren. Alles, was zappelt oder raschelt, ist spannend. Für spielfaule und nervöse Stubentiger eignen sich außerdem Spielsachen mit Katzenminze oder Baldrian. Das in beiden Pflanzen enthaltene Alkaloid Actinidin wirkt sowohl berauschend als auch betörend auf die Fellnasen.
Vorsicht bei der Verarbeitung von DIY-Spielzeug
Doch für welche Art des Spielzeuges Herrchen oder Frauchen sich auch entscheiden: Wichtig ist, dass keine giftigen oder scharfkantigen Materialien verwendet werden, die angenagt, zerbissen und in Teilen verschluckt werden können. Kunststoff-, Draht- oder Metallteile sollten außerdem so verarbeitet werden, dass keine Verletzungsgefahr besteht.
Die Fleecespinne: Ein kinderleichtes DIY-Projekt für Bastelanfänger
Das Basteln der Fleecespinne ist ein hervorragendes DIY-Projekt für Bastelanfänger oder Familien mit Kindern – denn hier können auch die ganz Kleinen mitwirken. Für das Spielzeug braucht es nichts außer einer Schere, einen Holzring und etwas Fleece. Der Stoff gilt als knitterfrei, elastisch und – das ist bei Stubentigern ein wichtiger Faktor – widerstandsfähig. Wer auf Recycling setzen will, kann aber auch den Stoff eines alten Kleidungsstücks, zum Beispiel eines T-Shirts, verwenden.
Die Fleecespinne: Ein DIY-Spielzeug, das in unter zehn Minuten fertig ist.
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In jedem Fall wird das Material in etwa zwei Zentimeter breite Streifen geschnitten. Die Länge des Stoffs kann im Prinzip individuell bestimmt werden, da die “Spinnenbeine” zum Schluss ohnehin angepasst werden. Daraufhin binden DIY-Tüftler die Streifen um den Holzring. Hierbei ist ein Doppelknoten sinnig, damit die Stubentiger nach Belieben an dem Spielzeug herumzerren können. Nach dem Knoten sollten die Fleecestreifen den Holzring ausfüllen. Schlussendlich wird der Stoff dann nach Belieben zugeschnitten – und innerhalb von zehn Minuten ist das DIY-Spielzeug fertig.
Das Baldrian- oder Katzenminzekissen weckt den Spieltrieb
Ein Baldrian- oder Katzenminzekissen kostet im Handel etwa 2 Euro. Die DIY-Variante ist nicht nur günstiger – die Farben und Formen können auch noch ganz nach Herrchens oder Frauchens Geschmack gestaltet werden. Ich habe mich für ein Kissen in Form einer Maus entschieden.
Die Farben und Formen des Baldrian- oder Katzenminzekissens können ganz nach Herrchens oder Frauchens Geschmack gestaltet werden.
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Hierfür wird auf einem grauen Baumwollstoff die Form eines Tropfens, also ein Kreis, der auf einer Seite kugelförmig ist und auf der anderen spitz zuläuft, vorgezeichnet. Daraufhin wird das Material zugeschnitten. Weil für ein Kissen zwei Tropfen benötigt werden, kann der bereits ausgeschnittene Stoff als Schablone für seinen Nachfolger dienen. Anschließend werden die deckungsgleichen Formen entlang der äußeren Ränder zusammengenäht. Aber Achtung: Für das Befüllen des Spielzeuges muss zunächst eine fünf bis zehn Zentimeter breite Lücke gelassen werden. Dann werden die Füllwatte und entweder ein Teelöffel Baldrianwurzeltee oder Katzenminze in das Kissen gegeben. Anschließend zunähen und je nach Belieben mit Ohren, Augen und Schwanz versehen.
Katzen lieben Kartons – und so auch das DIY-Spielhaus
Kartons sind, auch wenn Stubentiger sie lieben, eher praktisch als dekorativ. Damit sowohl Samtpfoten als auch Katzenhalter glücklich sind, gilt es, das zu ändern.
Hierfür schnappen sich DIY-Tüftler einen Umzugskarton. Auf der Oberseite, also dort, wo die Öffnung ist, werden mit einem Cutter an allen vier Ecken etwa zweieinhalb Zentimeter tiefe Einschnitte gemacht. Die langen Seiten werden dann den Furchen entsprechend umgeklappt. Daraufhin den Karton umdrehen und die beiden kurzen Seiten des Bodens abschneiden. Eines der dadurch gewonnenen Pappstücke wird anschließend in der Mitte gefaltet und mit etwas Bastelkleber bestrichen. Es dient dazu, die beiden langen Seiten der Kartonöffnungen zu verbinden, sodass ein Dach entsteht. Ist der Kleber getrocknet, werden die kurzen Seiten hochgeklappt und angepasst. Der Karton sollte jetzt die Form eines Häuschens aufweisen. Anschließend wird eine Tür vorgezeichnet und mit einem Cutter ausgeschnitten.
© Quelle: Jessica Orlowicz/RND
Wer die neue Katzenresidenz zusätzlich verzieren will, kann auch hier mit Filzstoff arbeiten und kleine Verzierungen, Fenster oder Dachziegel ergänzen.
RND