Studie: Stillen schützt Frauen vor Eierstock-Krebs

Stillen kann Auswirkungen auf die Wahrscheinlichkeit haben, an bestimmten Krebsarten zu erkranken.

Stillen kann Auswirkungen auf die Wahrscheinlichkeit haben, an bestimmten Krebsarten zu erkranken.

Hannover. Stillen schützt Frauen vor Eierstock-Krebs. Bei Frauen, die mindestens einmal im Leben ein Kind gestillt haben, sinkt das Risiko eines bösartigen Tumors im Schnitt um 24 Prozent im Vergleich zu Frauen, die nie gestillt haben. Das belegt eine Datenauswertung von fast 24.000 Frauen, die ein internationales Forscherteam im Fachblatt “Jama Oncology” veröffentlicht hat. Stillen zähle damit neben der Einnahme der Anti-Baby-Pille zu den wenigen Faktoren, mit denen sich das Risiko für diese Krebserkrankung beeinflussen lässt.

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Eierstock-Krebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen

Eierstock-Krebs, auch Ovarialkarzinom genannt, gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen. Jährlich erhalten mehr als 7000 Frauen in Deutschland diese Diagnose. Weil die Erkrankung häufig erst spät erkannt wird, sind die Heilungschancen eher schlecht. Ob Stillen vor Eierstock-Krebs schützt, sei in zahlreichen Studien untersucht worden, allerdings hätten die Ergebnisse bisher kein klares Bild geliefert, schreiben die Forscher um Ana Babic von der Harvard Medical School in Boston in ihrem Fachartikel.

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Stillen schützt - auch eine kurze Stillzeit

Sie werteten nun Daten von insgesamt 13 Studien aus zahlreichen Ländern aus, darunter auch Deutschland. Die Angaben der Frauen stammten aus den Jahren 1989 bis 2009. Insgesamt berücksichtigten die Forscher Daten von 9973 Patientinnen, die ein Ovarialkarzinom bekommen hatten, und von 13.843 vergleichbaren Frauen, die nicht daran erkrankt waren.

Stillen senkte demnach das Risiko, an einem invasiven Ovarialkarzinom zu erkranken, um durchschnittlich 24 Prozent im Vergleich zu den Frauen, die nicht gestillt hatten. Auch das Risiko für die gefährlichsten Varianten des Ovarialkarzinoms, die sogenannten high-grade serösen Karzinome, sank deutlich.

Selbst eine kurze Stillzeit von ein bis drei Monaten minderte das Risiko nachweislich (um 18 Prozent), bei längerem Stillen war der Effekt mit 34 Prozent noch stärker. Die schützende Wirkung hielt noch Jahrzehnte nach dem Stillen an, auch wenn der Effekt über die Jahre kleiner wurde.

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Unterdrückung des Eisprungs als Schutzfaktor möglich

Unklar seien die biologischen Mechanismen hinter der Schutzwirkung, schreiben die Forscher. Nach der gängigsten Hypothese spielt die Unterdrückung des Eisprungs in der Stillzeit eine Rolle. Dadurch würde die Zellteilung in bestimmten Geweben unterdrückt, wodurch die Möglichkeit sinke, dass es zu krebsfördernden Mutationen kommt.

Das zahle sich womöglich vor allem in den ersten Monaten nach der Geburt aus, da dann Tumorkontrollmechanismen und die Immunfunktion eingeschränkt seien. Das könne aber nicht der einzige Grund sein, da längeres Stillen stärker schütze - ungeachtet der Tatsache, dass der Eisprung wieder einsetzt, sobald das Kind zusätzlich zum Stillen Beikost bekommt.

RND/dpa

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