Träum weiter: Das sind die Bettentrends des Jahres 2020
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Gefragt sind Massivholzbetten vor allem wegen der ihnen nachgesagten antibakteriellen und beruhigenden Wirkung.
© Quelle: Asbe/Getty Images/iStockphoto
Hannover. Ein Drittel unseres Lebens verbringen wir im Bett. Schlafend, lesend, kuschelnd, TV-glotzend, träumend. Denkt man dabei an all die billigen Matratzen, geerbten Bettgestelle und durchgelegenen WG-Schlafsofas, auf die man sein müdes Haupt bereits gebettet hat, bekommt man direkt Mitleid mit der eigenen Rückenpartie. Schließlich, das lernt man spätestens beim Betreten eines ernstzunehmenden Bettenfachgeschäfts, sind eine gute Matratze mit passendem Lattenrost und ein anständiges Bett maßgeblich für gesunden Schlaf, aus dem man ohne Gelenkschmerzen erwacht.
Vor allem bei den über 30-Jährigen wächst das Interesse an der Ausweitung der heimischen Komfortzone. Das Bett dient heutzutage nicht einfach nur der Nachtruhe, es ist vielmehr Wellnessoase, Designobjekt und Statussymbol in einem. Die Ansprüche an die Schlafstätte sind deutlich gestiegen, sie soll sowohl schön als auch ergonomisch sein, und immer mehr Menschen sind bereit, mehrere Tausend Euro dafür auszugeben.
Das sollten Sie beim Kauf einer Matratze berücksichtigen
Es gibt keine Matratze, die zu allen passt. Jeder Kunde hat andere Bedürfnisse.
Marc Böhle, Präsident des Verbands der Bettenfachgeschäfte (VDB)
„Die Matratze ist der Einstieg in den Kauf eines neuen Bettes“, erklärt Marc Böhle, Präsident des Verbands der Bettenfachgeschäfte (VDB). „Dabei sollte klar sein: Es gibt keine Matratze, die zu allen passt. Jeder Kunde hat andere Bedürfnisse.“ Gewicht, Größe, Alter, Fitness, Vorerkrankungen, Stress, Allergien oder übermäßiger Nachtschweiß – es gibt etliche Parameter, die auf dem Weg zur richtigen Matratze helfen.
Für den Bettenexperten können sogenannte One-fits-all-Matratzen, wie sie bei manchen Möbelhausketten oder im Internet zu Spottpreisen angepriesen werden, daher keine echte Alternative sein. Eine nach entsprechender Bedarfsanalyse ausgewählte Matratze hält in der Regel acht bis zehn Jahre. Danach haben selbst jene Edelexemplare, die 800 Euro und mehr kosten, ihren hygienischen und mechanischen Zenit überschritten. Beim Bettgestell ist die Haltbarkeit, je nach Pflege, Qualität und Anspruch, deutlich länger.
Aktueller Trend der Bettenbranche: Schwerer Stoff und massives Holz
Wer einmal sein Traumbett gefunden hat, kann es sogar ein Leben lang nutzen – wenn er nichts gibt auf aktuelle Trends und Moden. Und diese ändern sich selbst in der Bettenbranche ständig: Galten vor kurzem noch weiße Holzbetten im Landhausstil oder romantisch geschwungene Metallbetten als schick, geht der Trend inzwischen hin zu deutlich mehr Opulenz mit schwerem Stoff und massivem Holz.
Boxspringbetten gelten als „kuschelig, bequem und gemütlich“
Kein Wunder also, dass der Hype um Boxspringbetten ungebrochen ist. „Der Trend ist noch lange nicht vorbei. Schließlich sind Boxspringbetten inzwischen massentauglich“, sagt Ursula Geismann, Pressesprecherin des Verbands der Deutschen Möbelindustrie (VDM). Waren die breiten, auf gefederten Boxen basierenden und aus den USA stammenden Betten zunächst eher Exklusivartikel für Besserverdiener, gibt es inzwischen günstigere Modelle unter 1000 Euro. Wobei die Experten eindringlich dazu raten, gerade bei dieser Art von Bett auf gute Qualität zu achten. „Wer nicht permanent im eigenen Saft oder irgendwann auf schimmeligen Matratzen liegen will, sollte beim Kauf eines Boxspringbettes nicht allzu geizig sein“, sagt Geismann. Die Beliebtheit von Boxspringbetten begründet die Expertin damit, dass sie „kuschelig, bequem und gemütlich“ sind. Besonders im Winter seien sie ein heimeliger Rückzugsort, an dem man nicht nur schlafen, sondern sogar arbeiten könne. Möglich macht das die charakteristische hohe und gepolsterte Rückwand aus Leder oder Stoff.
Das wichtigste Argument aller Boxspringbettenanhänger ist jedoch die komfortable Höhe: Galten Bettgestelle, die höher als 50 Zentimeter waren, lange als „Seniorenbetten“, ist alles zwischen 50 und 70 Zentimetern inzwischen heiß begehrt – und das liege nicht allein daran, dass die Menschen immer größer und älter werden, sagt Bettenhändler Böhle. Vielmehr gelte es als luxuriös, wie die „Prinzessin auf der Erbse“ in luftigen Höhen zu nächtigen und quasi über den Alltagsdingen zu schweben.
Massivholzbetten mit modernen und filigranen Designs
Das gilt auch für den zweiten großen Bettentrend: Massivholzbetten. Aus Eiche, Nussbaum, Kirsche oder Kiefer gibt es inzwischen ebenfalls Modelle mit Einstiegshöhen von einem halben Meter. Gefragt sind diese Betten aber vor allem wegen der ihnen nachgesagten antibakteriellen und beruhigenden Wirkung. „Das naturbelassene, lebendige Material speichert die Luftfeuchtigkeit und wirkt dank seiner Gerbstoffe desinfizierend, außerdem soll es – etwa im Falle der Zirbelkiefer – erwiesenermaßen die Herzfrequenz verringern und für schnelleren Stressabbau und besseres Durchschlafen sorgen“, sagt Geismann. Dabei käme den Massivholzbetten zugute, dass sie nicht mehr übermäßig rustikal wirken, sondern mit deutlich moderneren und filigraneren Designs punkten könnten. Das ist auch nötig, denn allzu wuchtige Kingsizebetten sind oft nicht praxistauglich. Der Grund ist beengter Wohnraum. Gerade in Ballungsgebieten. Daher ist die französische Bettgröße von 140 mal 200 Zentimeter enorm gefragt. Zum Träumen reicht der Platz.
RND