Umfrage: Deutsche fürchten den Klimawandel mehr als das Coronavirus
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/NOQMNPNCNNBBZN3WAMUZZSKO2M.jpeg)
Die Deutschen fürchten den Klimawandel.
© Quelle: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB
Die Mehrheit der Deutschen hält laut einer Umfrage die langfristigen Auswirkungen der Klimakrise für gravierender als die der Corona-Krise. Laut der repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Deutschen Bundesstiftung Umwelt sind 59 Prozent der Bürgerinnen und Bürger dieser Auffassung. 23 Prozent schätzen beide Krisen gleich ein, und nur eine Minderheit von 17 Prozent hält die aktuelle Lage für dramatischer. “Die Menschen haben ein gutes Gespür dafür, dass konsequentes Engagement für den Klimaschutz keinen Aufschub duldet”, sagte der Generalsekretär der Stiftung, Alexander Bonde, am Montag in Osnabrück.
Dies sei auch als dringender Appell zu verstehen, Klimaschutz und nachhaltiges Wirtschaften zusammen zu denken, erläuterte Bonde. So hielten es 93 Prozent der Befragten für gut oder sehr gut, wenn die Wissenschaft künftig auch etwa zu Fragen des Klimaschutzes bei politischen Entscheidungen eine größere Rolle spiele, ähnlich wie in der aktuellen Corona-Krise.
Mit Blick auf die Corona-Krise wünschen sich der Auswertung zufolge fast alle Bürger, dass der Staat in die regionale Wirtschaft (94 Prozent) und den Mittelstand (92 Prozent) investiert. Zudem sollten nach Meinung der meisten Bundesbürger das Gesundheitssystem (94 Prozent), die soziale Gerechtigkeit (89 Prozent), der Umwelt- und Klimaschutz (86 Prozent) sowie die Verhinderung von Artensterben (82 Prozent) gefördert werden. Für die Umfrage wurden 1029 Bundesbürger ab 14 Jahren interviewt.
Auch das Institut Ipsos veröffentlichte Ende April eine Umfrage zu dem Thema. 57 Prozent der Deutschen meinten dort, die Regierung solle während der wirtschaftlichen Erholung dem Klimaschutz Priorität geben. International war das allerdings der schlechteste Wert – gemeinsam mit Australien und den USA. Unter den Bürgern der 14 befragten Länder stimmten etwa in Indien, Mexiko und China jeweils 80 Prozent oder mehr dieser Aussage zu.
RND/epd