Warum hat eine Minute 60 Sekunden?
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Schon als kleine Kinder lernen wir: Eine Minute hat 60 Sekunden.
© Quelle: Ocean Ng/Unsplash/Montge RND
Es gibt Dinge, die hinterfragt man einfach nicht oder viel zu selten. Dazu gehört auch die Zeit. Warum hat eine Stunde ausgerechnet 60 Minuten und eine Minute 60 Sekunden? Tatsächlich wirkt die 60 als Zeiteinheit auf den ersten Blick ziemlich unpraktisch. Mit einer 100 Sekunden wehrenden Minute fiele uns jedenfalls das Kopfrechnen deutlich leichter. Immerhin basiert unsere Mathematik auf dem Dezimalsystem, mit der Zehn als Basis.
Dummerweise wurde die Grundlage für die Sekundenschritte in der Antike gelegt. Und die alten Babylonier rechneten viel lieber mit der Zwölf. Ihr Zähltrick: Mit dem linken Daumen zählten sie die Fingerglieder der linken Hand (3 x 4). Nimmt man nun die rechte Hand dazu und zählt mit jedem Finger die Zwölferdurchgänge, kommt man auf 60. Diese Zahl benutzten Astronominnen und Astronomen schon früh für ihre Berechnungen. Minuten und Sekunden spielten in der Antike noch keine Rolle, aber man teilte schon die Tage in je zwölf helle und nächtliche Stunden ein und das Jahr in zwölf Monate.
Zu der Einteilung in 60er-Schritte kam man erst, als die ersten Uhren entworfen wurden – mit einem kreisrunden Ziffernblatt, 360 Grad, perfekt geeignet für die Einteilung in zwölf Schritte. Alle 30 Grad kommt eine Ziffer, 90 Grad sind 15 Minuten, 180 Grad sind 30 Minuten und 360 Grad 60 Minuten. Im 17. Jahrhundert wurden dann endgültig Uhren gebaut, die auch präzise Sekunden anzeigten. Damit war die letzte Chance auf eine zum Dezimalsystem passende Zeiteinteilung dahin.
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