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Was die Deutschen von der Zeitumstellung halten

Die Zeitumstellung stößt bei den meisten Menschen in Deutschland auf wenig Gegenliebe.

Die Zeitumstellung stößt bei den meisten Menschen in Deutschland auf wenig Gegenliebe.

Wenn es nach der EU-Kommission gegangen wäre, wäre die Zeitumstellung in Europa bereits im vergangenen Jahr zu den Akten gelegt worden. Eine Mehrheit von 84 Prozent der EU-Bürger hatte sich 2018 für eine Abschaffung ausgesprochen – dass wir noch immer zweimal im Jahr an den Uhren drehen, wird sich aber wohl zeitnah kaum ändern.

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Während die EU-Kommission die Abschaffung vorantreiben wollte, liegt das Thema derzeit bei den EU-Staaten – und hier gibt es laut Frankreich, das derzeit die Ratspräsidentschaft innehat, im Augenblick keine Pläne, die Zeitumstellung auf die Agenda zu setzen. Heißt: Auch am Wochenende wird die Uhr im Zuge der Umstellung auf Sommerzeit wieder von 2 auf 3 Uhr weitergedreht.

Beliebt ist die Maßnahme schon längst nicht mehr. In Deutschland hält nur gut ein Viertel der Menschen die Umstellung überhaupt für sinnvoll, wie aus einer regelmäßigen Befragung der Forsa im Auftrag der Krankenkasse DAK hervorgeht. Begeisterung sieht anders aus.

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Die fehlende Begeisterung ob des halbjährlichen Rhythmuswechsels dürfte auch mit Schwierigkeiten nach der Umstellung zusammenhängen. Mehr als 20 Prozent der 14- bis 29-Jährigen gaben in der Befragung an, schon einmal mit gesundheitlichen Problemen nach dem Drehen an der Uhr zu kämpfen gehabt zu haben. Bei den 45- bis 59-Jährigen ist es sogar fast ein Drittel.

Ältere finden Zeitumstellung am wenigsten sinnvoll

Bei den Deutschen über 60 nimmt diese Zahl zwar wieder ab, dennoch halten in der ältesten Gruppe die meisten Menschen das Hin und Her zwischen Sommer- und Winterzeit für wenig sinnvoll. Gerade einmal 16 Prozent der Befragten signalisierten Verständnis. Bei den jüngeren Altersgruppen zwischen 14 und 29 bzw. 30 bis 44 Jahren sind es jeweils noch fast 30 Prozent.

Gesundheitlich macht sich bei vielen nach dem Wechsel auf die neue Zeit vor allem Müdigkeit bemerkbar. 80 Prozent der Befragten, die mit der Umstellung zu kämpfen hatten, fühlten sich schlapp. Aber auch über Schlafprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten und Gereiztheit klagten viele der Befragten. Frauen gaben dabei eher an unter der Umstellung zu leiden. Bei ihnen traten fast alle Symptome deutlich häufiger auf als bei Männern.

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Immer Sommerzeit oder immer Winterzeit? Uneinigkeit bei den Deutschen

Eines der Probleme bei der Abschaffung der Zeitumstellung liegt auch darin, sich auf eine immer geltende Zeit zu einigen. Immer Sommerzeit und damit lange, lauschige Sommerabend? Oder lieber Winterzeit – und damit davon profitieren, dass es früher hell wird? Die Meinungen gehen laut einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des ZDF Politbarometers auseinander.

Zwar plädierte eine Mehrheit für die dauerhafte Sommerzeit. Die Gruppe der Befürworter kommt aber nur auf einen Anteil von 52 Prozent der Befragten.

Beides hätte Vor- und Nachteile. Bei ewiger Sommerzeit wäre es nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter abends länger hell. Allerdings müssten fast alle Menschen ihren Arbeits- oder Schultag im Dunkeln beginnen. In Hamburg etwa ginge die Sonne dann am 15. Januar erst um 9.28 Uhr statt um 8.28 Uhr auf.

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Bei dauerhafter Winterzeit dreht sich das Problem. Dann würde es im Sommer noch früher hell werden als ohnehin schon. In Hamburg würde sich der Tagesbeginn dann am 21. Juni – dem längsten Tag des Jahres – auf 3.50 Uhr verschieben.

Zeitumstellung 2022: Die Diskussionen fallen aus

Die Debatte rund um die Uhr beginnt alle sechs Monate von Neuem. Etwas ist allerdings anders in diesem Frühjahr. Angesichts von Krieg und Krisen scheint die Diskussion 2022 nahezu komplett auszufallen.

Diesen Eindruck teilt der Physiker Andreas Bauch von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig, die für die Übermittlung der gesetzlichen Zeit in Deutschland zuständig ist. Es gebe keine wahrnehmbaren Politikerstimmen und die sonst üblichen Anfragen an seine Behörde blieben weitestgehend aus, sagte Bauch der Deutschen Presse-Agentur.

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RND/sag (mit Material der dpa)

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