Was hat es mit der Adventszeit auf sich?
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Mit jeder weiteren angezündeten Kerze auf dem Adventskranz rückt Weihnachten ein Stück näher.
© Quelle: Peter Gercke/zb/dpa
Im Advent besinnen sich die Menschen auf die Weihnachtszeit und bereiten sich auf die Festtage vor. Alles Wissenswerte rund um die Adventszeit erklären wir hier.
Wann sind die Adventssonntage 2022?
Der erste Advent ist in diesem Jahr am 27. November. Es handelt sich um den frühestmöglichen Termin. Übrigens: Der erste Advent folgt immer auf den Totensonntag.
Alle Adventssonntage 2022 im Überblick:
- 1. Advent: 27. November 2022
- 2. Advent: 4. Dezember 2022
- 3. Advent: 11. Dezember 2022
- 4. Advent: 18. Dezember 2022
Warum ist die Adventszeit unterschiedlich lang?
Da die Weihnachtsfeiertage an festen Daten im Monat stattfinden, verschiebt sich die Adventszeit jährlich um bis zu sieben Tage. Da Weihnachten immer auf den 25. Dezember fällt, ist das früheste Datum des letzten Adventssonntags somit der 18. Dezember. Aus diesem Grund ist es auch möglich, dass der erste Advent schon im November – frühestens am 27.11. – stattfindet. Umgekehrt finden der erste und letzte Adventssonntag spätestens am 3. Dezember beziehungsweise an Heiligabend, dem 24. Dezember, statt.
Woher stammt der Adventsbegriff?
Sprachgeschichtlich geht der Begriff „Advent” auf das lateinische Wort „adventus” zurück, was Ankunft oder Eintreffen bedeutet. Im Römischen Reich wurde der Begriff vor allem für die Ankunft von Kaisern oder Gottheiten benutzt. Die Adventszeit beschrieb wiederum eine Fastenzeit im Frühchristentum, die vom 11. November (Martinstag) bis zum 6. Januar (Dreikönigstag) dauerte. Die katholische Kirche verlangte das Adventsfasten noch bis 1917.
In ihrer heutigen Form geht die Adventszeit auf Papst Gregor den Großen zurück. Dieser legte die Zahl der Adventssonntage erstmals auf vier fest. So sollten die 4000 Jahre des Wartens auf Erlösung nach dem Sündenfall im Paradies symbolisiert werden. In der christlichen Kirche bezeichnet der Advent deshalb die freudige Erwartung auf Jesus Christus als Erlöser der Menschen.
Welche Bräuche verbinden wir mit der Adventszeit?
Heutzutage ist die Adventszeit längst nicht mehr bloß eine christliche Tradition, sondern eine Phase, in der sich viele Menschen auf die Weihnachtsfeiertage vorbereiten. Dazu zählen Dinge wie Plätzchenbacken und das Besorgen von Geschenken genauso wie das Dekorieren von Wohnräumen und der Besuch der Weihnachtsmärkte.
Adventskranz
Licht spielt eine besondere Rolle in der Adventszeit. Im Christentum symbolisiert das Licht die Geburt Jesu Christi. Durch das Anzünden von Kerzen auf dem Adventskranz wird somit die steigende Erwartung auf die Wiederkunft Jesu an Weihnachten ausgedrückt. Zurück geht der Kranz allerdings auf eine Idee des Theologen und Erziehers Johann Wichern. Dieser wollte mit dem Adventskranz Straßenkindern eine Freude bereiten und ihnen die Zeit bis zum Weihnachtsfest verkürzen.
Lichterbogen
In vielen Fenstern leuchten in der Adventszeit Lichterbögen in unterschiedlichen Varianten. Meist handelt es sich um einen Bogen aus Holz, auf dem elektrische Kerzen befestigt sind. Aus dem Erzgebirge stammt der Brauch des sogenannten Schwibbogens. Hierbei handelt es sich um eine besondere Form des Lichterbogens, die auf die Bergarbeitertradition zurückgeht und vor allem in Sachsen, Thüringen und der Oberpfalz verbreitet ist.
Adventskalender
Der Adventskalender zählt zu den beliebtesten Bräuchen in der Vorweihnachtszeit. Auch hier hat sich eine weltliche von der ursprünglich christlichen Tradition abgeleitet. In Deutschland sollte der Adventskalender, ähnlich dem Anzünden von Kerzen auf dem Adventskranz, Kindern die Zeit bis Weihnachten versüßen. Statt Schokolade versteckten sich allerdings eher bunte Bilder hinter den 24 Türchen.
Wie wird Advent in anderen Ländern gefeiert?
Andere Länder, andere Sitten. In Schweden, sowie in einigen anderen Ländern und Regionen Skandinaviens, wird die Adventszeit traditionell mit dem Luciafest als Höhepunkt begangen. Am 13. Dezember, dem Gedenktag der heiligen Lucia, tragen die Menschen weiße Kleidung und zünden Kerzen an. Wenngleich die kirchliche Prägung gering ist, handelt es sich beim Luciafest um einen beliebten vorweihnachtlichen Brauch.
In Estland ist es gebräuchlich, dass Kindern in der Adventszeit kleine Geschenke gemacht werden. Laut Erzählungen vollbringen Gnome die schöne Tat, während Hexen auf fliegenden Besen allerlei Unheil anrichten. Verhindern lässt sich das, indem sämtliche Besen geputzt werden.
In der orthodoxen Kirche wird der Advent nach wie vor als Fastenzeit begangen. Diese beginnt am 15. November und endet mit dem Heiligen Abend am 24. Dezember.
RND/pf