Wenn das Kind oft Wutanfälle hat, hilft schreien oder bestrafen nicht
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/KNNOKVHKPZETXML3DXT4ME4HNU.jpg)
Kinder können einen wahnsinnig machen. Aber zurückschreien macht die Situation nicht besser.
© Quelle: Snapwire/Pexels
Baierbrunn. Wenn Kinder mit vier Jahren plötzlich zunehmend zornig reagieren und auch nach den Eltern schlagen, fehlt ihnen womöglich die sogenannte Impulskontrolle. Sie können sich dann noch nicht richtig in andere Personen hineinversetzen und eigene Gefühle benennen, erklärt die Psychologin Annika Lohstroh aus Hamburg in der Apothekenzeitschrift „Baby und Familie" (Ausgabe 1/2020).
Eltern sollten das Verhalten auf keinen Fall persönlich nehmen, da ihr Kind schlicht nicht wisse, wohin es mit seinen Emotionen soll. Wenn das Kind wieder anfängt, nach den Eltern zu schlagen, empfiehlt Lohstroh, es sanft, aber bestimmt an den Händen festzuhalten. Am besten in der Hocke, sodass man ihm in die Augen sehen kann. Mit fester Stimme, aber ohne zu schreien, sagen Eltern dann: „Hör bitte damit auf, das tut mir weh."
Das wiederholen sie am besten bei jedem Wutanfall. Mit der direkten Ansprache, dem Blick und dem Ton reagieren sie so direkt auf das Verhalten des Kindes. Es bringt dagegen nichts, Strafen zu verhängen und etwa einen geplanten Ausflug zu streichen oder die Gutenachtgeschichte ausfallen zu lassen. Denn das steht nicht im Zusammenhang mit dem Verhalten und bewirkt höchstens noch mehr Wut und Zorn.
RND/dpa