Nicht nur am Warntag

Wenn die Sirenen losgehen: Wie man sich im Ernstfall verhält

Werden sie funktionieren oder nicht? Am bundesweiten Warntag werden sämtliche Alarmsysteme getestet. Viele Sirenen etwa sind marode. Wichtig ist aber auch zu wissen, was im Ernstfall zu tun ist.

Werden sie funktionieren oder nicht? Am bundesweiten Warntag werden sämtliche Alarmsysteme getestet. Viele Sirenen etwa sind marode. Wichtig ist aber auch zu wissen, was im Ernstfall zu tun ist.

Der bundesweite Warntag ist zwar nur als Probe gedacht, um die Alarmsysteme zu testen. Dennoch sollten die Menschen wissen, was bei einer tatsächlichen Gefahr zu tun ist. Oder wissen Sie, wie Sie sich verhalten sollten, wenn vor Hochwasser gewarnt wird oder starker Schneefall droht? Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) erklärt, dass in der Regel mit jeder Warnung auch Empfehlungen ausgesprochen werden. Wir erklären, wie man sich bei Gefahren verhalten sollte oder was man zu seinem eigenen Schutz tun kann.

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Hochwasser: ausreichend vorbereiten

Dem BBK zufolge ist es immer wichtig, sich auf dem Laufenden zu halten und Hochwasserwarnungen oder Wettermeldungen zu verfolgen – vor allem natürlich dann, wenn man in einem gefährdeten Gebiet wohnt. Wenn vor einem Hochwasser gewarnt wird, das einen selbst betreffen könnte, sollte man sich unbedingt frühzeitig Gedanken machen. Wichtig ist, vorab zu klären, wer wofür zuständig ist (Rollenverteilung), wohin man Kranke, Hilfebedürftige und auch Haustiere bringt, oder sich mit Nachbarn zu besprechen. Diese Vorkehrungen können im Notfall wichtige Zeit retten.

Vor dem Hochwasser sollte man laut BBK Sandsäcke und wasserfeste Sperrholzplatten bereithalten und dafür sorgen, dass gefährliche oder giftige Stoffe vor dem Wasser geschützt sind. Wertvolle Möbel und Geräte sollten in obere Räume gebracht, Heizöltanks mit Ballast beschwert werden. Außerdem sollte immer überprüft werden, ob ausreichend Lebensmittel und Trinkwasser verfügbar sind.

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Wenn das Hochwasser naht, sollt man sich auf keinen Fall im Keller aufhalten – das ist dem BBK zufolge lebensgefährlich. Schon vor dem Hochwasser sollte man, wenn möglich, die Rückstauklappen im Keller überprüfen. Wer kann, sollte außerdem Fenster, Türen und Abflussöffnungen abdichten. Das BBK warnt vor der Stromschlaggefahr: Elektrische Geräte und Heizungen sollten abgeschaltet werden. Wenn möglich, dreht man die ganze Sicherung für die Räume raus, die volllaufen können.

Kinder in Notsituationen immer in Sicherheit bringen

Wer sich im Auto befindet, während vor Hochwasser gewarnt wird, sollte sich unbedingt sofort aus gefährdeten Garagen, von Parkplätzen und aus Tiefgaragen entfernen. Überflutete Straßen sollten gemieden werden – wenn das Auto bis über die Räder im Wasser steht, sollte man sein Fahrzeug laut BBK abschleppen lassen.

Dem BBK zufolge ist es besonders wichtig, sich nicht selbst in Gefahr zu bringen – auch dann, wenn man anderen helfen will. Kinder sollten daher unbedingt vor Eintritt der Gefahr in Sicherheit gebracht werden. Außerdem ist es wichtig, sich immer an die Anweisungen der Einsatzkräfte zu halten, Absperrungen und Uferbereiche nicht zu betreten sowie nicht unnötigerweise in überfluteten Gebieten mit Booten „spazieren zu fahren“.

Unwetter: am besten zu Hause bleiben

Warnungen, die das Wetter betreffen, finden sich etwa auf der Seite des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Bei extremen Wetterwarnungen werden diese aber auch auf allen anderen Kanälen ausgespielt. Wenn vor einem Unwetter gewarnt wird, sollte man, solange es noch möglich ist, bewegliche Gegenstände im Außenbereich sichern. Außerdem sollten Betroffene stets überprüfen, ob ausreichend Lebensmittel, eine Hausapotheke und Ersatzbatterien für Taschenlampen vorhanden sind. Es kann ebenfalls helfen, über ein batteriebetriebenes Radio zu verfügen, falls der Strom ausfallen sollte. So kann man sich auch weiter über Warnungen informieren, wenn etwa der Akku des Smartphones leer ist. Das BBK bietet auf seiner Website eine Checkliste, die bei der Vorbereitung helfen soll.

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Wenn das Unwetter da ist, ist laut BBK immer die wichtigste Regel, zu Hause zu bleiben. Fenster, Roll- oder Fensterläden sollten geschlossen, ungeschützte Öffnungen gemieden werden. Bei einem Unwetter sollte am besten ein Raum im Erdgeschoss – nicht im Keller – aufgesucht werden. Empfindliche Geräte sollten bestenfalls vom Strom genommen werden.

Wer es nach der Unwetterwarnung nicht nach Hause geschafft hat, sollte laut BBK unbedingt ungeschützte Orte meiden, an denen er von umherfliegenden Gegenständen getroffen werden kann. Zwar sollten Betroffene Schutz in einem Gebäude suchen – Hallen mit großen Deckenspannweiten sollten aber gemieden werden.

Wer keinen Schutz in einem Gebäude findet, sollte sich bei Hagel mit dem Gesicht auf den Boden legen und Kopf und Nacken schützen. Bei schlimmem Unwetter hocken sich Betroffene am besten mit eng zusammenstehenden Füßen hin – am besten in einer Mulde. Wer bei einem Unwetter im Auto ist, ist hier zwar an sich sicher, sollte aber keine blanken Metallteile berühren.

Proben für den Ernstfall: Bundesweiter Warntag am 8. Dezember

Beim ersten bundesweiten Warntag gab es 2020 gravierende technische Probleme. Der nächste wurde abgesagt. Nun soll dieses Mal alles besser funktionieren.

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Gefahrstofffreisetzung: Atemschutz tragen

Vorab: Wer zu Hause einen Unfall mit einem Gefahrstoff bemerkt oder vermutet, sollte dies der Rettungsleitstelle (Tel. 112) oder der Giftnotrufzentrale melden.

Wer eine Warnmeldung über eine Gefahrstofffreisetzung erhält und sich zu diesem Zeitpunkt im Freien befindet, sollte laut BBK so schnell wie möglich ein Gebäude aufsuchen – und unbedingt auf Durchsagen von Polizei und Feuerwehr achten. Betroffene sollten sich am besten quer zur Windrichtung bewegen und durch einen Atemschutz oder ein Taschentuch atmen.

Beim Betreten eines Gebäudes sollten Menschen, die bereits mit Gefahrstoffen in Kontakt gekommen sind, Kleidung und Schuhe wechseln und die verschmutzte Kleidung in einem Plastikbeutel verpackt außerhalb des Gebäudes platzieren. Außerdem sollten Hände, Gesicht, Haare, Nase und Ohren gründlich mit Wasser und Seife gewaschen werden.

Wer sich bei der Warnung vor einer Gefahrstofffreisetzung im Auto befindet, sollte die Belüftung ausschalten, die Fenster schließen – und das nächste geschlossene Gebäude aufsuchen. Unbedingt sollten die Anweisungen von Behörden und Einsatzkräften befolgt werden und auf neue Informationen – etwa über Radio oder App – gewartet werden.

Cell Broadcast warnt künftig alle Menschen mit Smartphone via SMS
Eine SMS mit Gefahrenwarnung, ein lauter Warnton – in Kürze geht das bundesweite Warnsystem „Cell Broadcast“ in Betrieb.

Wer in diesen Tagen eine SMS von seinem Netzbetreiber erhält, die über das sogenannte Cell Broadcast informiert, braucht sich nicht zu wundern.

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Starker Schneefall: Vorsicht vor der Haustür

Wenn der Wetterdienst Warnungen vor starkem Schneefall und Glätte herausgibt, kann man am besten zu Hause bleiben – mit einem ausreichenden Vorrat an Lebensmitteln und Getränken. Auf den Straßen kann es nämlich sehr gefährlich werden, wenn sich die Wetterlage plötzlich ändert. Vorsichtig sollte man aber auch schon direkt vor der Haustür sein. Das BBK warnt etwa vor Schneelawinen von Hausdächern und Eiszapfen an den Regenrinnen, die abbrechen und Menschen verletzen können.

Stromausfall: Bargeld zu Hause haben

Die Menschen heute sind stark abhängig von elektrischer Energie. Auch wenn länger anhaltende Stromausfälle sehr selten sind, sind sie theoretisch möglich. Laut Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) kann es als Vorsorge sinnvoll sein, stets aufgeladene Ersatzakkus, Powerbanks und ein batteriebetriebenes Radio im Hause zu haben. Auch Bargeld kann im Notfall helfen – denn bei einem weitreichenden Stromausfall funktionieren auch die Geldautomaten nicht mehr.

Explosionen oder terroristische Anschläge

Um in einer Gefahrensituation reagieren zu können, rät das BBK in einem Ereignisfall vor allem dazu, Ruhe zu bewahren. Vorsorglich kann es hilfreich sein, seine Erste-Hilfe-Kenntnisse regelmäßig aufzufrischen und sich generell zu informieren, wo Notausgänge sind. Vor allem über die Warn­-App Nina lassen sich wichtige Informationen und Verhaltens­hinweise in einem Ereignisfall abrufen.

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Das BBK erinnert außerdem daran, dass der Eigenschutz die oberste Priorität hat, man sich stets an die Anweisungen der Einsatzkräfte halten und Durchsagen beachten solle. Sofern dies ohne Gefahr möglich ist, soll man auch Menschen aus der unmittelbaren Gefahrenzone retten. Wenn vor einer Gefahr gewarnt wird, etwa durch Durchsagen, die Warn-Apps oder das Radio, sollten die entsprechenden Gebiete unbedingt gemieden werden.

Extreme Hitze: Getränkevorräte

Auch wenn man es sich gerade kaum vorstellen kann – die Zeit der hitzebedingten Warnungen wird auch wieder kommen. Generell sollte man die Wettermeldungen des Deutschen Wetterdienste stets verfolgen, um keine Überraschungen zu erleben. Auch extreme Hitze kann lebensgefährlich werden. Wer sich aber frühzeitig informiert, kann entgegenwirken, indem ausreichend Getränkevorräte im Haus sind und die Wohnung hitzefest gemacht wird – etwa durch das Abdunkeln der Räume.

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